Mittwoch, 12. Oktober 2016

Oans, zwoa, gsuffa

Die letzten beiden Tage unserer Reise verbrachten wir in München. Und wenn man schonmal dort ist, während das Oktoberfest läuft, sollte man vielleicht auch hingehen. Der letzte Tag der Wiesn´ für dieses Jahr war am 3.10.2016. Das haben wir gerade noch geschafft. Wir waren gleich morgens um 10 Uhr dort. Ich dachte ja, da ist dann sicher noch nicht viel los aber man hat schon auf dem Hinweg lauter Menschen in hübschen Trachten in Richtung Theresienwiese laufen sehen. Schade, dass ich dieses Jahr nicht in mein Dirndl passe, wenn ich doch schon mal auf dem Oktoberfest bin. Etwas trösten tut mich aber der Gedanke, dass ich wahrscheinlich sowieso nicht daran gedacht hätte, das Dirndl einzupacken, da dieser Abstecher gar nicht geplant war. Etwas gewöhnungsbedürftig war für uns noch die Kälte. 9 Grad hatte es an dem Morgen. Immerhin hat es nicht geregnet. So sind wir über den Festplatz geschlendert und haben in jedes große Zelt reingeschaut, weil wir uns ja das schönste zum Mittagessen aussuchen wollten - wenn man schon so viel Geld ausgibt. In zwei der Zelte kamen wir mit Kinderwagen nicht rein. Was soll man dazu sagen, nicht gerade kinderfreundlich. Unter der Woche wäre man wohl reingekommen, am Wochenende und an den Feiertagen nicht. Egal, es gab genügend zur Auswahl und das Schönste haben wir uns dann ausgesucht. Ein echtes Highlight muss ich zugeben. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir dort so gefällt. Unsere Kleine fing gleich an zu klatschen und zu tanzen, als wir ins Zelt kamen und war ganz begeistert von den Lebkuchenherzen, der Musik und dem Schunkeln. Wir konnte eineinhalb Stunden dort verweilen, eine Haxe essen und etwas trinken. Auch die Haxe hat mich wieder überrascht. Eigentlich bin ich kein großer Haxen-Fan aber die war richtig richtig gut. Danach waren wir auf meinen Wunsch hin noch in einem Kaiserschmarrnzelt und da war dann mein Mann der Überraschte. Mit seinem Männertrupp ist er da die Jahre zuvor natürlich nie rein, aber die riesen Ladung Kaiserschmarrn und der Germknödel, was für drei Personen schon fast zu viel war, haben nicht lange gebraucht, um ihn zu überzeugen. Nach einer weiteren Runde über den Festplatz sind wir dann gegen Mittag wieder Richtung Wohnwagen. Den Nachmittag verbrachten wir in einem Indoorspielplatz, weil es zu regnen anfing. Am nächsten Tag machten wir uns auf in eine nahe gelegene Therme, in der wir vor 5 Jahren schon einmal waren. Ein riesen Rutschen- und Saunenparadies und genügend Möglichkeiten auch für die Kleinsten. Mit Sauna haben wir uns einfach abgewechselt und verbrachten so den ganzen Tag in der Wärme, während es draußen nicht über die 10 Grad ging. Ein toller, letzter Urlaubstag. Einen Zwischenstopp zum "Hallo" sagen gab es dann noch bei meiner Oma in Metzingen und am 5. Oktober 2016 um 16 Uhr waren wir dann nach viereinhalb Wochen schon wieder zu Hause.

Inzwischen hat uns der Alltag wieder. Das geht ja immer ganz schnell. Wir haben uns gefreut, Freunde und Verwandte wieder zu sehen. Viele waren auch ganz gespannt auf die Kleine. Erstmal ist es jetzt schön zu Hause, der Herbst kommt, dann die Weihnachtszeit, dann unser Nachwuchs im Januar. Aber wären wir wir, wenn wir nicht schon die nächsten Pläne im Kopf hätten?

Bis bald also!

Sonntag, 2. Oktober 2016

Bella Italia ohne Pizza

Nun hat es uns doch noch nach Italien verschlagen. Eine gute Entscheidung. Richtig gut! Auf der Suche nach etwas Erholung sind wir auf einem 5-Sterne Campingplatz nahe Venedig gelandet. Da müssen wir doch mal die Füße still halten können und da muss es auch genug Programm für den Nachwuchs geben - und genau so kam es. Wir befanden uns bei Ankunft bereits in der Nebensaison, also wirklich erschwinglich, nicht zu viel los aber auch noch nicht ausgestorben. Sobald man auf den Campingplatz zusteuert, kommt einem auch gleich eine tüchtige Person entgegen, erklärt einem alles, man bekommt ein Bändchen ums Handgelenk, einen schönen Aufenthalt gewünscht und dann darf man ohne auszusteigen auch schon weiter fahren und sich einen Stellplatz aussuchen. Bei 2881 Stellplätzen nicht einfach aber wir fuhren Richtung Strand und wurden da schnell fündig. Es war schon dunkel, als wir aufgebaut hatten aber noch so mild, dass wir gemütlich draußen zu Abend essen konnten. Ein rundum guter Start und ohne Pläne für den nächsten Tag zu haben, gingen wir ins Bett. Man stelle sich vor, am nächsten Tag hatten wir immer noch keinen Plan. Erstmal schön frühstücken, bloß keinen Stress. Brötchen holt man hier mit dem Fahrrad. Der Platz ist so groß, zu Fuß besteht sonst die Gefahr ewig unterwegs zu sein oder sich zu verlaufen. Mit dem Auto fährt man auch nicht. Wenn das dort jeder machen würde hätte man wohl Stau vor der Zelttüre. Am späten Vormittag fanden wir uns dann am Strand im Sand und nahe eines großen Rutschenparadies' wieder. Man, hatte unsere Kleinen Spaß. Erst wurde Sand hin und her geschaufelt und dann ausgiebig gerutscht. Der Strand ist dort so breit, dass ein Kind in dem Alter von unserer so schnell nicht weg ist. Ausbüchsversuche enden nur in Erschöpfung ;). Nach dem Mittagsschlaf ging es dann zum hauseigenen Aquapark mit beheizten Pools. Die Badelandschaft für die Kleinen ist einfach genial. So groß und so viel zum Ausprobieren und Spielen und ganz viele andere Kinder. Fontänen, Rutschen, Wassertiere....Am Abend wurde gekocht, gemütlich gegessen und dann vielen Groß und Klein ins Bett. So "Nichtstun" ist ja auch anstrengend. Der nächste Tag verlief genauso, jawohl! Fahrrad, Frühstück, Strand, Pool, Abendessen, Bett. Das alles bei herrlichen 24 Grad und Sonne.
Am nächsten Morgen war es dann etwas diesig. Wir überlegten, uns Venedig anzusehen aber das möglichst stressfrei. Nur wie geht das? Venedig ist immerhin eine der meist besuchtesten Städte der Welt. Und sollen wir überhaupt? Immerhin waren wir dort beide schon mit 16 zur Abschlussfahrt. Allerdings war ich der Meinung, die Stadt als Erwachsener mit anderen Augen sehen zu können.
Wir beschlossen mit dem Schiff rüberzufahren. Gute Entscheidung. Nach 30 Minuten kamen wir ganz ungestresst an. Anders als sonst liefen wir nicht los um uns einen Stadtplan zu besorgen um möglichst alles abklappern zu können, sondern wir liefen einfach drauf los. "So lange uns danach ist" war der Plan. Wir haben die Stadt beide tatsächlich mit anderen Augen gesehen. Anstatt erstmal die nächste Fastfoodkette aufzusuchen oder einfach dorthin zu laufen, wo der Schwarm hinläuft, genossen wir die Besonderheiten Venedigs und waren beide angetan von den vielen Brücken oder Brückchen (ca. 435 hat die Stadt), die alle unterschiedlich aussahen oder von den vielen ganz kleinen Lädchen, mit den Masken, Glasbläsereien oder Backwaren. Unsere Kleine verschlief viel und war den Rest der Zeit friedlich im Kinderwagen. Nach vier Stunden nahmen wir ein Schiff zurück, wir wollten es ja nicht übertreiben und man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Das Wetter klarte auf, wir konnten noch ein paar schöne Bilder machen und hatten alles was wir wollten. Auf dem Schiff lernte unsere Kleine dann noch die sechsjährige Luhan kennen und die Beiden spielten die Fahrtzeit über miteinander. Der Abschied viel schwer, unsere Maus nahm Luhan immer wieder in die Arme, wie sie es seit einer Weile tut, wenn sie zeigen möchte, dass sie einen lieb hat. Luhans Eltern und wir waren ganz entzückt, es wurden noch Fotos gemacht und dann mussten wir vom Schiff. Ein toller, stressfreier Tag, mit vielen Eindrücken. Wir wären gerne noch länger auf dem Platz geblieben aber dieser schließt genau heute für dieses Jahr seine Tore. Immerhin mussten dann alle gehen und nicht nur wir. Und seit heute Nacht regnet es immer wieder, also auch nicht so schlimm, wie bei Sonne abreisen zu müssen. Wir sind ja bekanntlich sehr für Abwechslung und wollen die Welt sehen. Ich persönlich habe erst 7% gesehen, hab' ich mal ausrechnen lassen. Aber wir waren uns beide einig, dass wir hier nicht das erste und das letze Mal waren. Wir kommen wieder, so bald wie möglich! Und dann bleiben wir ein paar Tage länger. Übrigens haben wir erst auf dem Platz festgestellt, dass unser Wohnwagen wohl schonmal da war. Er hat hinten einen Aufkleber von genau diesem Campingplatz kleben. Wenn das mal kein Zeichen ist ;) Heute geht unsere Reise gut erholt weiter. So langsam nähern wir uns wieder der Heimat aber es wird noch ein/zwei Zwischenstopps geben.
Achja, eine kleine Pechgeschichte weiß ich bei unserem ansonsten rundum gelungenen Italienaufenthalt doch noch zu erzählen. Heute bei der Abreise beschlossen wir, noch irgendwo eine Kleinigkeit essen zu gehen und ich hatte solche Lust auf Pizza. Hat es schonmal jemand geschafft, in einem italienischen Restaurant zu landen, indem es keine Pizza gibt? Spaghetti Bolognese waren dann auch gut aber trotzdem - unfassbar!

Dienstag, 27. September 2016

Luxusprobleme und andere Wehwehchen

Sonntagabend sind wir in Istrien, genau in Rovinj, angekommen. Die Fahrt dauerte etwas länger. Wir durften den ersten Stau in unseren drei Wochen Kroatien erleben. Die Kleine hat zum Glück lange geschlafen und auch den Rest der Fahrt nach einer Pause mit Abendessen und Spielplatz gut mitgemacht. Seit zwei Tagen verweilen wir hier auf einem kleinen, schnuckeligen Campingplatz, nahe am Meer gelegen. Nachdem wir uns Rovinj genauer angesehen haben durften wir noch zwei Highlights erleben. In Pula haben wir uns das Amphietheater angesehen und danach ging es nach Dvigrad, eine "Geisterstadt" hier ganz in der Nähe. Dvigrad war einst eine der bedeutendsten Handelsstädte Istriens. Durch Krankheiten Anfang des 17. Jahrhunderts starb die Stadt damals fast komplett aus. Die verbliebenen 70 Einwohner verteilten sich dann auf die umliegenden Städte und so zerfiel die Stadt nach und nach. Es waren neben uns kaum Touristen dort, wir waren fast alleine und konnten so alles auf uns wirken lassen und uns vorstellen, wie es früher wohl ausgesehen hat. Es sind noch viele Mauerwerke vorhanden, sodass man sich gut ein Bild machen konnte. Für unsere Kleine gab es noch eine Fahrt im mittelalterlichen Karussell, das Papa selbst ankurbeln musste. Diese Stadt fasziniert uns immer noch. Trotz der Highlights für alle merken wir aber so langsam, dass uns die Kräfte verlassen und wir etwas zurücktreten müssen. Mein Bauch hat einen großen Schuss gemacht, Kleider die letzte Woche noch gepasst haben, passen heute nicht mehr. Alles strengt schnell an und ich kann nicht mehr so wie ich gerne würde. Es fällt mir ja schon schwer das einzugestehen. Da bisher auch wenig Erholungsurlaub, zumindest für die körperliche Erholung, dabei war, weil es auf dem Campingplatz nicht viel für unsere Kleine gibt, vor allem keine Kinder und weil wir so langsam kroatiengesättigt sind, haben wir beschlossen, morgen unsere Zelte abzubrechen und das Land zu verlassen. Wir wollen mal versuchen, die Beine hochzulegen. Papa googelt gerade ganz eifrig, wo es hingehen soll. Slowenien und Italien standen noch auf dem Programm aber wenn wir das alles noch abgrasen wollen, bleibt die Erholung auch auf der Strecke. Wir merken, selbst wenn man über vier Wochen Zeit hat, die man verplanen kann....es reicht nicht. Man nimmt sich zu viel vor, müssen wir ernüchternd einsehen. Tja und dann gibt es noch ein anderes Problem: sind wir überhaupt für Erholung gemacht? Natürlich sind wir erholt, wir haben den Kopf frei bekommen, die Welt gesehen, Eindrücke gesammelt. Die Kleine hat Mama und Papa rund um die Uhr, Papa muss nicht zur Arbeit und Mama kommt aus den vier Wänden ;) Das ist es was wir brauchen. Aber ich meine sind wir für fünf Tage Strand oder Pool überhaupt geschaffen? Ständig zieht es uns weiter. Von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, von Attraktion zu Attraktion. Man könnte ja was verpassen. Ob wir es schaffen uns noch körperlich etwas zu erholen und wo es uns hinverschlägt, wissen wir nun noch nicht. Wir sind gespannt. Lange Wander- und Fahrradtouren bleiben jetzt aber aus. Man sollte auf den Körper hören. Das Wetter ist mit 24 Grad und Sonne toll aber nicht badetauglich...das macht die Planung nicht einfacher. Und dann muss man auch ganz ehrlich sagen, dass rumliegen mit Kleinkind auch kaum möglich ist. Eine gute Gelegenheit wäre ihr Mittagsschlaf aber den nutzen wir meist zum Autofahren. Luxusprobleme eben ;)
Für alle die sich jetzt Sorgen machen: Baby strampelt, dem Bauchbewohner geht es also gut.




Freitag, 23. September 2016

Abschied vom Süden

Noch haben wir zwar über eine Woche Zeit, allerdings können wir ja nicht die komplette Strecke nach Hause auf einmal zurück legen und außerdem gibt es auf dem Rückweg auch noch ein paar Ziele, die wir gerne ansteuern möchten. Für Italien UND Slowenien wird es nicht mehr reichen, dafür haben wir uns nun in Kroatien zu viel Zeit gelassen. So ging es am Donnerstagmittag von Zaostrog aus ein Stück zurück Richtung Norden. Unser Ziel war ein Campingplatz ganz in der Nähe des Nationalparks Krka, den wir uns unbedingt noch anschauen wollten, nachdem der letzte so toll war. Den ersten Tag gingen wir aber etwas ruhiger an und fuhren in die nächst "größere" Stadt Sibenik, um ein bisschen zu bummeln und durch die Stadt zu schlendern. Ein Ausflug, der sich gelohnt hat. So eine tolle Stadt und vor allem kaum Touristen. So ist es uns doch am liebsten. Wir konnten die Stadt richtig genießen, entspannt alles anschauen und ein Eis essen. Unterwegs haben wir dann Fisch eingekauft, den wir am Abend gegrillt haben. Sehr lecker. Gut, dass wir inzwischen volle Portionen für unsere Kleine einplanen. Sie bekam ein ganzes Filet, weil das keine Gräten hat und zusammen mit den Kartoffeln hat ihr das super geschmeckt. Der Teller war leer gegessen. Man darf hier nicht mehr darauf spekulieren, dass vielleicht noch ein Rest für einen selbst abspringt ;) Das ist dann eher Mamas Job, dem Papa und der Kleinen noch was abzugeben. Natürlich weil man selber schon totaaaaal satt ist ;)
Nach diesem gemütlichen Tag ging es dann am nächsten Tag gut gestärkt in den Nationalpark Krka. Natürlich hatten wir jetzt hohe Erwartungen, immer noch beeindruckt von den Plitvicka Seen und natürlich könnte dieser Nationalpark diese nicht mehr ganz erfüllen. Es gab auch sehr schöne Naturschauspiele und Landschaften, Wasserfälle, Seen und wir konnten tolle Bilder machen. Allerdings war er einfach nicht ganz so idyllisch. Wo es im ersten nur Wegweiser gab, stieß man hier doch immer wieder auf Souveniershops und ähnliches. Die Wege und Beschilderungen waren schlechter und die Sehenswürdigkeiten sehr weit auseinander. Unsere Tour ging fünfeinhalb Stunden, allerdings haben wir dieses Mal einen großen Teil der Strecke mit dem Boot zurück gelegt, weil es gar nicht anders möglich war. Wir wären gerne mehr gelaufen und hätten dabei gerne mehr gesehen. Gelaufen sind wir da. 5 km, mit dem Boot gefahren sind wir da. 20 km. Hört sich viel an aber es gab eben nicht nach jeder Kurve, wie in dem anderen Park, etwas zu sehen, während man lief oder fuhr. Trotzdem konnten wir schöne Eindrücke mitnehmen und man muss auch ehrlich sagen, dass die Bewertung wohl positiver ausfallen würde, wären wir in dem anderen Park nicht zuerst gewesen. Unsere Kleine hat wieder gut mitgemacht und insgesamt zwei Stunden auf Papas Rücken geschlafen. Das Bootfahren fand sie natürlich auch spannend. Am Abend waren wir alle ganz schön erledigt. Die Kleine wollte recht früh ins Bett. Das ist ganz praktisch, dass sie seit da. zwei Wochen einfach auf ihr Bettchen zeigt, sobald sie schlafen will. Mit einer selbstgemachten Pizza im Bauch schlief es sich dann besonders gut. Morgen geht es dann wieder weiter Richtung Norden. Unser Ziel heißt "Istrien".

Mittwoch, 21. September 2016

Im Land der Granatäpfel - oder der Filmkulissen

Am Sonntag ging unsere Tour dann noch weiter Richtung Süden. Dort sollte das Wetter noch ein paar Grad wärmer sein und die Stadt Dubrovnik war ein Wunschziel und sollte sogleich der südlichste Punkt unserer Reise werden. Wir steuerten einen Campingplatz in Zaostrog, direkt am Meer an und blieben für die nächsten drei Nächte. Was die anderen Gäste anging haben wir uns hier richtig wohl gefühlt und die Kleine fand ein paar Spielkameraden, was uns besonders freute. Es ist interessant, wie toll sich Kinder verstehen und miteinander spielen, obwohl sie nicht die selbe Sprache sprechen. So haben der sechsjährige Marco aus Tschechien und die vierjährige Hannah aus Slowenien besonders rührend mit unserer Kleinen gespielt. Nach einem ruhigen Tag auf dem Platz und leckerem Fischessen ging es am Tag danach ins 200 km entfernte Dubrovnik. Alleine die Fahrt dorthin war toll. Wir fuhren ausschließlich an der Küste entlang und hatten einen ständigen Blick auf die vor Kroatien liegenden Inseln. Auf der anderen Fahrtseite die Berge. Eine atemberaubende Küstenstraße. Spannend war auch die 10 km lange Fahrt durch Bosnien und Herzegowina. Man muss praktisch aus der EU (in dem Fall Kroatien) raus, kurz durch ein anderes Land fahren, um dann wieder in die EU (Kroatien) einzutreten. Es hätte uns ja schon gereizt das Land auch noch genauer anzusehen aber vier Wochen sind einfach viiiiel zu kurz ;) Man entdeckt ständig etwas neues, was man genauer anschauen könnte, wofür man viel mehr Zeit bräuchte....
In Dubrovnik angekommen durften wir eine weitere Zeitreise erleben. Zwar ziemlich überlaufen aber so groß, dass man immer einen neuen Weg zum Erkunden findet. Die Stadt besteht fast ausschließlich aus Treppen. Es gibt nur eine große Hauptgasse ohne Treppen, die Nebengassen gehen irgendwann immer in Treppen über und verzweigen sich dann. Die Stadt ist sehr gut erhalten. Die 2,2 km lange Stadtmauer führt noch komplett um den alten Stadtkern herum und war auch noch komplett begehbar. Für mich ist es immer schwer vorstellbar, dass so eine Stadt nicht extra für Touristen dorthin gestellt wurde sondern dass dort früher das echte Leben herrschte, ohne Souveniershops etc. Man denkt eher an eine Filmkulisse. Das geht wohl nicht nur mir so. Die Produzenten von einigen bekannten Filmen kamen auch auf die Idee dort zu drehen. Wir waren in einer gemütlichen Ecke zu Mittag essen (übrigens müssen wir inzwischen drei Portionen bestellen, da wir eine kräftige Mitesserin haben) und auf dem Rückweg hielten wir noch an einem der vielen Verkaufsstände, genossen die Aussicht und deckten uns mit Mandarinen und Granatäpfeln ein. Ein Muss in dem Land, in dem es immer wieder Granatäpfelbäume zu sehen gibt. Noch dürfen wir hier tolles Wetter genießen. Mal schauen, wie lange noch.

Sonntag, 18. September 2016

Von wegen schwer erreichbar

Donnerstag ging es dann weiter Richtung Küste, die wir auch an diesem Tag erreichen wollten. Unser Ziel war ein Campingplatz in Trogir, eine Stadt, die ebenfalls zu den UNESCO Weltkulturerben zählt. "Schwer erreichbar" hieß es in den Bewertungen des Campingplatzes aber wo wir schon überall waren....wir kommen überall hin! Der Kommentar hat uns nicht abgeschreckt. So waren wir schnell in Trogir Innenstadt. Noch vier Kilometer bis zum Campingplatz also, für die wir weitere 45 Minuten benötigten. Die Straßen wurden plötzlich so eng und steil und kurvig und der Gegenverkehr nahm kein Ende. Man steckte quasi fest, jeder war damit beschäftigt sein Gefährt Zentimeter für Zentimeter vorwärts zu bringen. Ich wäre ja ausgestiegen, weggelaufen und nie wieder gekommen, hätte ich fahren müssen. Aber mein Mann manövrierte unser Geschoss, das auf einmal riesig wirkte, souverän den Berg hoch, während ich einfach meinen Mund hielt. Das ist manchmal die beste Hilfe, zumindest besser als weglaufen. Oben angekommen gönnten wir uns erstmal ein ausgiebiges Mittagessen und dann ging es an den Strand. In Kroatien gibt es überwiegend Kiesstrand und wir wissen noch nicht, was uns besser gefällt - Sand oder Kies. Sand ist bequemer und sicher für Kinder schöner zum Spielen. Der weiße Kies allerdings gibt ein wunderschönes Bild ab und lässt das Wasser klar, sauber und richtig türkis strahlen, was aber auch daran liegt, dass kein Sand von den Badenden aufgewirbelt wird. Wir haben den Anblick genossen, der Kleinen ist es noch egal - fasziniert von allem Neuen. Am nächsten Tag fuhren wir dann nochmal in die Stadt runter, dieses Mal natürlich ohne Wohnwagen. Die Stadt ist klein, durch die vielen Touristen irgendwie zu überfüllt mit Schirmen, Sonnenbrillenverkäufern und Menschen. Übersieht man das alles, macht man eine kleine Zeitreise. So habe ich es mir immer in Griechenland vorgestellt und auch der Film "Troja" kommt einem hier in Erinnerung. In Split, wo wir am nächsten Tag waren, noch viel mehr. Dort hat es uns besser gefallen, die Touristen haben sich mehr verteilt und man hat mehr von der Stadt gesehen und konnte ganze Bilder einfangen. Die Gebäude und Festungen sind total beeindruckend. Dort wo wir die Promenade entlang schlenderten war früher Wasser, links von uns die Stadtmauer, die früher über Wasser angefahren und erreicht wurde, wenn man in die Stadt hinein wollte. Man steht schon lange da und versucht sich das vorzustellen. Einen Aussichtspunkt haben wir auch noch bestiegen, für den Ausblick über die Stadt ein lohnenswerter Weg. Runter wollte unsere Kleine alle Stufen selbst (an Papas Hand) gehen. Auf einer Stufe blieb sie plötzlich stehen und rief lauthals "Namnam." Das bedeutet "Hunger" bzw. "Essen." Das ließen wir uns nicht zweimal sagen, uns ging es ja genauso ;)
Split und Trogir sind auf jeden Fall einen Besuch wert, vor allem für diejenigen, die eine kleine Zeitreise machen wollen. Nur vom Wohlfühlfaktor hat uns das weniger überlaufene und zugleich überraschende Zagreb besser gefallen.

Donnerstag, 15. September 2016

Leave nothing but your footsteps

Dienstagnachmittag kamen wir im Camp Borje in Borje an. Von hier aus wollten wir uns am nächsten Tag den Nationalpark in Jezera anschauen, der zu den UNESCO Weltkulturerben gehört. Der Campingplatz an sich liegt wunderschön in den Bergen mit viel Wiese und Grün. Außerdem sehr groß und die Besucher konnten sich gut verteilen, sodass jeder viel Platz hatte. Nachts wurde es etwas frisch in den Bergen aber wir können ja heizen. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir mit aufbauen, spielen und kochen. Am nächsten Morgen ging es dann nach einem kräftigendem Frühstück auf zum Nationalpark. Wir hatten uns eine Strecke von insgesamt 8,9 km rausgesucht, wobei ein Teil davon mit einem Boot und jeweils Anfang und Ende mit einem Minibus gemacht wurden, sodass wir letztendlich noch 4,9 km zu wandern hatten. Dieser Nationalpark kann locker mit den australischen mithalten, nur haben wir das hier so nicht erwartet und waren einfach überrascht und total fasziniert. Was diesen Park ausmacht sind die vielen kleinen Seen, die einfach nur türkis strahlen und wo man oft bis an den Grund sehen kann oder eben ganz viele Fische. Das Wasser schien klarer und sauberer als Leitungswasser. Man stieß auch immer wieder auf kleine Quellen, die aus dem Boden sprudelten. In dem Park gab es nichts außer einem Holzpfad, den man entlang ging und ein paar Wegweisern, alles naturbelassen. Man kam an einigen kleinen Wasserfällen vorbei. Unser Ziel war der Größte dort und wir wurden nicht enttäuscht. Auf dem Rückweg hatte man auch noch mal einen wunderbaren Ausblick von oben auf den Wasserfall und seinen See. Nach knappen sechs Stunden waren wir wieder am Auto. Wir hatten Glück, es fing gerade an zu regnen. Dank unserer Kleinen sind wir früh genug losgekommen und konnten den Nationalpark bei perfektem Wetter und mit viel Sonne genießen. Dieses Mal hatten wir, nicht wie in Australien, die Trage für den Rücken dabei. Die Kleine ließ sich durchgehend auf dem Rücken tragen, wobei sie eine Stunde davon schlief und wir sie zu einer längeren Rast runter genommen haben. Nach dem Besuch in Zagreb war dies ein weiteres Highlight in Kroatien und wir haben uns daher am Abend entschieden, noch etwas länger in diesem Land zu bleiben. Mal sehen, wie lange und ob hier noch weitere Überraschungen auf uns warten. Die Überschrift dieses Textes habe ich von einem Schild im Park und fand sie sehr passend. Dort sollte es heißen, keinen Müll und Dreck und Sonstiges  zu hinterlassen, lediglich die eigenen Fußspuren. Und so haben wir es gemacht!


Dienstag, 13. September 2016

Zagreb

Zagreb - sollen wir oder sollen wir nicht

Von Alsoörs am Balaton aus sollte es eigentlich weiter nach Zagreb gehen. Zumindest liegt die Hauptstadt auf dem Weg Richtung Küste, wo wir eigentlich hin wollen. Aber muss man wirklich nach Zagreb oder sollen wir uns das lieber sparen? Wir haben noch niemanden kennengelernt, der uns das empfohlen hat, man hört kaum etwas darüber, liest nichts in Bezug auf "Urlaub in Zagreb". Wahrscheinlich weiß nicht mal jeder, dass Zagreb die Hauptstadt Kroatiens ist ;). Wir haben hin und her überlegt. Da wir die Fahrten aber über den Mittagsschlaf der Kleinen legen und ihr eine Fahrt in wachem Zustand nicht so lange zumuten wollen, mussten wir eh Rast machen und so "fuhren wir halt nach Zagreb". Wir kamen gut durch. Zum ersten Mal gab es eine richtige Kontrolle an der Grenze Ungarn - Kroatien, inklusive Wohnwagen, man könnte ja blinde Passagiere dabei haben. Leider ja gerade ein großes Thema. Wir waren natürlich clean und den Rest der Strecke haben wir dann weiter gut hinter uns gebracht. Angesteuert haben wir einen etwas außerhalb gelegenen Campingplatz "Camp Zagreb", der uns schonmal positiv überrascht hat. Sehr sauber, an einem kleinen See, Wickelraum, Spielplatz, sogar einen Raum zum Hunde duschen und sie hatten Pferde, was bei der Kleinen natürlich super ankam.  Es war schon 17.30 Uhr als wir komplett standen und da man für die Stadt ja wohl eh nicht viel Zeit braucht, dachten wir, wir fahren für zwei Stunden rein, dann haben wir es hinter uns und angesehen und können morgen früh gleich die Zelte abbrechen und weiter fahren. Dummerweise hatten wir vergessen die Fahrräder vom Dach zu schnallen und sind so in die Stadt rein gefahren. So haben wir natürlich in kein Parkhaus gepasst und es wurde immer später.  Schlau, schlau! Gut, dass die Kleine einen späten Mittagsschlaf hatte. Nur der Hunger kam langsam durch. Endlich geparkt, kamen wir dann zu Fuß in der Stadtmitte an und staunten nicht schlecht. Es war einiges los. Zuerst steuerten wir auf den European Square zu. Dort gab es eine Art Markt, auf dem viele Restaurants der Stadt ein paar Gerichte zum Verkauf anboten und es waren einige Nationalitäten vertreten. Genau das Richtige für uns und so aßen wir uns durch Kroatien über Russland zur Ukraine in die Türkei und rundeten das Ganze mit einem französischen Nachtisch ab. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - die Kleine hat alles mitgegessen und ausprobiert. Gut gesättigt liefen wir noch ein Stück durch die Innenstadt. Die Stimmung dort war einfach toll. Lauter kleine Stände, gut gelaunte Menschen und wirklich schöne, alte, bunt angemalte Häuser. Wir haben uns richtig wohl gefühlt. Mitten in der Stadt steht außerdem die Kathedrale, direkt neben einem Stück alter Stadtmauer. Ein schönes Bild. Ein Highlight war dann noch der Weg zurück zum Auto. Man kam durch so eine Art Kneipenstraße aber das alles sehr gemütlich und stilvoll. Das Besondere war, dass jede Kneipe, jede Bar, jedes Restaurant dort seinen eigenen Stil hatte und den auch pflegte. Man konnte sich gar nicht satt sehen an kreativen Ideen und liebevollen Einrichtungen. Wir hätten noch ewig durch die Stadt schlendern können, das Wetter war richtig angenehm zum flanieren aber unser Mäuschen wurde dann doch müde. Sie schlief auch gleich im Auto ein. Gut, dass wir mittlerweile immer einen Schlafanzug im Auto haben, den sie dann auch gleich anbekommen hat. So können wir sie immer gleich in ihr Bett legen und müssen sie nicht wecken. Zagreb macht es uns nicht einfach, denn schon wieder standen wir vor einer Entscheidung: sollen wir länger bleiben oder wie geplant am frühen morgen abreisen? Die Stadt hatte es uns so angetan, dass wir heute morgen nochmal reingefahren sind und alles nochmal haben auf uns wirken lassen. Außerdem konnten wir über Zagrebs größten Markt schlendern, der viele Blumen, Obst, Gemüse, Körbe und Selbstgemachtes anbot. Nach einem leckeren Mittagessen mussten wir uns dann aber endgültig von der Stadt verabschieden aber eines ist sicher: wir kommen wieder und können nur jedem ans Herz legen, dieser Stadt eine Chance zu geben. Sie bietet nicht wie Wien oder Budapest eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten aber eine überschaubare Anzahl davon. Man kann schön bummeln, gemütlich im Park oder in der Stadt sitzen, gut essen und sich von der Stimmung mitreißen lassen. Hoffentlich erleben wir noch ein paar Überraschungen dieser Art auf unserer Reise.

Sonntag, 11. September 2016

Budapest

Auf diesen Ausflug habe ich mich persönlich sehr gefreut. Zum einen, da ich als Kind schon zweimal zum Schüleraustausch dort war und Erinnerungen auffrischen wollte, zum Anderen stand hier auch ein Treffen mit meiner ungarischen Brieffreundin und ihrem Freund an. Wir schreiben uns seit ein paar Jahren, haben uns aber noch nie getroffen. So ging es am Sonntagmorgen los, vom unserem Ort am Balaton aus waren es nur eine Stunde und zwanzig Minuten in die Hauptstadt. Leider verträgt die Kleine das Autofahren wohl nicht so, so mussten wir zwischendurch anhalten, sauber machen, kurz frische Luft schnappen...Einen weiteren ungeplanten Zwischenstopp hatten wir dann einem aufblinkenden Öllämpchen zu verdanken. So kamen wir später als geplant in der Stadt an. Ziemlich weit außerhalb geparkt mussten wir dann auch noch das Restaurant wechseln, da irgendwie niemand kam.....puh, es konnte nur besser werde. Und das wurde es auch! Kurzer Prozess und die Hop on Hop Off Bustickets waren gekauft. Bei unseren letzten Reisen sind wir eigentlich davon abgekommen. Ziemlich teuer, wo man zu Fuß und mit Reiseführer oder Handy doch alles selbst hinbekommt. Wir hatten aber nur noch einen halben Tag Zeit und es stellte sich heraus, dass die Sehenswürdigkeiten ziemlich weit auseinander liegen. Also genau die richtige Entscheidung und die Stimmung wurde besser. Oben auf dem Deck wurde der Kleinen auch nicht schlecht....wunderbar! So ließ es sich gute zwei Stunden für alle prima aushalten.

Man sagt allgemein, Budapest sei die zweitschönste Stadt Osteuropas. An erster Stelle stünde Prag. Dies galt es nun in den wenigen, verbliebenen Stunden herauszufinden. In Budapest mangelt es nicht an wunderschönen Sehenswürdigkeiten. Der Heldenplatz, das Parlament, die Basilika, das Schloss...wunderschön an der Donau gelegen, welche die Stadt in zwei Teile teilt (Buda und Paest). Etwas ärmer kam uns die Stadt teilweise vor, nicht ganz so gemütlich, da alles sehr groß und weitläufig ist und wir haben den Stadtkern vermisst, welchen wir aber in der Eile auch einfach übergangen haben könnten. Am frühen Abend stand dann das Treffen mit meiner Brieffreundin an. Treffpunkt war die Freiheitsstatue. Von dort oben genießt maneinen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt. Zu Fuß ging es weiter zum Schloss und danach etwas essen. Bisher wurden wir nicht enttäuscht und waren ganz beeindruckt von den tollen Gebäuden, die zum Großteil in den letzten Jahren renoviert wurden. Getopt wurde das Ganze dann aber von dem Anblick der sich uns bot, als wir das Restaurant im Dunkeln wieder verließen. Auf der anderen Seite der Donau war das beleuchtete Parlament zu sehen, ebenso erstrahlten die Brücken in einer tollen Beleuchtung. Wir sind noch eine Weile mit unseren Freunden an der Promenade entlang spaziert, haben Bilder gemacht und den Anblick genossen, bis wir uns verabschieden mussten. Auf dem Weg zurück zum Balaton wurde erörtert, welche Stadt nun die schönere ist und wir kamen zu dem eindeutigen Entschluss, dass wir uns da einfach nicht entscheiden können. Müssen wir aber auch nicht. Danke Viki und Gabor, dass ihr uns eure schöne Stadt gezeigt habt.

Samstag, 10. September 2016

Balaton/Plattensee

Nach guten zwei Stunden Fahrt und einer ungarischen Vignette reicher, kamen wir am Donnerstagnachmittag auf unserem Campingplatz am Balaton an. Wir hatten so ziemlich freie Stellplatzwahl und so parkten wir gleich mal in erster Reihe. Einmal aus dem Wohnwagen fallen und man war so gut wie im See. Wir haben uns gemütlich eingerichtet, Stühle und Tisch vor dem Wohnwagen aufgebaut, so konnten wir bei herrlicher Aussicht auf den See frühstücken, zu Abend essen oder einfach nur ausruhen, sobald die Kleine am Abend im Bett war. Für sie war der Platz auch ein Erlebnis, mit den Enten, Schwänen und Booten, die allesamt direkt an unserer Haustür vorbeisegelten. Das tolle, hochsommerliche Wetter haben wir an zwei Vormittagen für eine Fahrradtour genutzt. Der Radweg um den Balaton (ok, wir haben ihn nicht ganz umfahren, ich spreche hier aber immerhin von stolz zusammengeradelten 55 km, was vor allem für diejenigen mit Babybauch eine echte Herausforderung war) ist super ausgebaut und wird auch gut genutzt. Ich denke viele kommen hier extra zum Fahrradfahren her. Meist fährt man so, dass man immer einen Blick auf den See hat. Auf dem Weg haben wir uns mal das Örtchen Alsoörs genauer angesehen, zu welchem auch unser Campingplatz gehörte. Ein schnuckeliger, ruhiger, gepflegter Ort, teilweise haben die Häuschen noch Strohdächer und obwohl es dort sonst nicht viel gibt, verweilt man dort
gerne eine Weile. Den selben Eindruck bekamen wir auch von den anderen Ortschaften am See. Nur zum Strand hin wurde es etwas touristischer, was aber nicht störte, da in der Nebensaison vor allem unter der Woche kaum was los ist. Das Fahrradfahren haben wir mit unserer Kleinen zu Hause nur kurz ausprobiert, daher wussten wir nicht so ganz was uns erwartet. Sie liebt es!
Am Anfang fand sie das Helmaufziehen etwas lästig, war dann aber beim Losfahren gleich abgelenkt. Mittlerweile findet sie auch das nicht mehr schlimm und hält sogar ihren Mittagsschlaf
bei angenehmem Fahrtwind hinter Papa auf ihrem Sitz. Die Ungarn haben wir als freundliches Völkchen kennengelernt und auch kulinarisch befinden wir uns hier in einer Zone unseres
Geschmacks. Es war manchmal etwas schwierig in den kleinen Örtchen ein einheimisches Lokal zu finden und die Bistros am Strand wollten wir meiden, verhungert sind wir aber letztendlich nie, mal abgesehen davon, dass wir zwei der drei Mahlzeiten am Tag im oder am Wohnwagen zubereitet haben. Es wurde einiges probiert. Natürlich Gulasch in allen möglichen Variationen, ich
habe mich an die typisch ungarische Fischsuppe gewagt, es gab Topfnokerl, also hausgemachte Nudeln mit Sauerrahm und Speck und für diejenigen unter uns, die Alkohol trinken dürfen, einen Palinka. Angetan hat es mir auch die hausgemachte Limonade, die man hier überall bekommt. Lavendel, Zitrone, Himbeere....absolut lecker und erfrischend und unser Töchterchen hat auch gerne mal den halben Becher geleert. Mit Strohhalm ist sie da ganz schnell. Am Balaton kann man viel Zeit verbringen und diese vielfältig nutzen. Wir waren gerne hier.



















Donnerstag, 8. September 2016

Wien wie es hupt und glänzt


Nach unserem Tagesausflug nach Bratislava hatten wir nun noch zwei volle Tage Zeit für die Hauptstadt Österreichs. Eigentlich zu wenig Zeit aber wir haben so viel wie möglich rausgeholt würde ich sagen. Mit dem Auto ging es die kurze Strecke in die Stadt rein und von dort aus zu Fuß weiter. Der Fahrstil der Österreicher hat uns doch negativ überrascht. Dazu die komischen Straßenführungen und Regeln. Aus einem Parkhaus wurden wir nach dem Parkschein ziehen wieder rausgeschickt....unser Fahrzeug hätte über 1,50 m Höhe. Aha! Vielleicht war das auch einfach nett ausgedrückt für "nicht Nobel genug um direkt unterm Stephansdom zu parken." Als besonders freundlich haben wir die Österreicher bzw. Wiener generell nicht kennen gelernt. Nun aber genug des Negativen, denn die Stadt an sich ist wunderschön (das wissen die Einheimischen wahrscheinlich auch und wollen Platzhirsch spielen ;)) Wien ist eine sehr edle Stadt. Die Hausfassaden, gerade Richtung Innenstadt sind alle in weiß gehalten und toll verziert. Generell gefällt uns etwas buntes besser aber es hat einfach alles einen unheimlichen Glanz und eine Helligkeit versprüht, gerade wenn dann noch die Sonne scheint. So sind wir durch Wien flaniert, vorbei am Stephansdom, durch die Einkaufszeilen, der Hofburg, dem Burgtheater, Parlamentsgebäude, der Wiener Karlskirche usw. Mozart und Sisi sind uns nicht begegnet auch wenn man manchmal denken mag, sie sind gegenwärtig. Ein Highlight gab es für jeden von uns. So konnte sich unsere Kleine gar nicht satt sehen an den vielen Kutschen mit den Pferden vorne dran. Ganz aufgeregt hat sie versucht auf jede zu zeigen, die vorbei gefahren kam. "Daaaa, daaaa, daaaaa, hüüüü...." Mir hat es das Schloss Belvedere besonders angetan. So königlich, schön angelegt mit einer tollen, bunten Blumenpracht vor dem weißen Schloss und den unzähligen Springbrunnen. Für den Papa gab es zum Abschluss noch einen Besuch auf dem Prater um die Fahrgeschäfte zu begutachten. Die Sachertorte, die wir uns in einem schönen Café haben schmecken lassen, behalten wir wohl alle drei in guter Erinnerung.
Unsere Reise geht heute weiter nach Ungarn, von wo aus wir uns wieder melden.
"Baba* unfreundliches, wunderschönes, hupendes, strahlend glänzendes Wien."

*Baba=Auf Wiedersehen auf österreichisch


Dienstag, 6. September 2016

Bratislava


Auch wenn wir nun schon zwei Nächte in Wien verbracht haben, können wir von der Stadt noch gar nicht viel erzählen. Wir haben spontan beschlossen, uns am ersten Tag die Hauptstadt der Slowakai -Bratislava- anzuschauen. Wien und Bratislava sind die beiden Hauptstädte auf der Welt, die am nächsten beieinander liegen. So waren wir nach 70 km und einer knappen Stunde Fahrt schon im Nachbarland und dessen Hauptstadt. Nach einer in unseren Augen etwas chaotischen Straßenführung haben wir dann einen Parkplatz in der Nähe des historischen Stadtzentrums gefunden. Das Schöne muss man hier wirklich suchen, so sind wir auch zu Fuß nochmal eine Weile unterwegs gewesen. Aber es hat sich gelohnt. Bratislava hat einen kleinen aber sehr gepflegten historischen Stadtkern mit süßen kleinen Gässchen, Geranien an den Straßenlaternen, Kopfsteinpflaster, und schönen, bunten Häuserfassaden. Nach einem leckeren landestypischem Essen ging es dann noch zu Fuß auf das Schloß Hrad. Gar nicht weit vom Stadtkern entfernt aber durch die Steigungen, die Treppen, die schmalen Gassen und das holprige Kopfsteinpflaster ein anstrengendes Vorhaben, welches unsere Kleine bei angenehmen Geschaukel im Kinderwagen verschlafen hat. Von oben hatte man eine wunderbare Aussicht auf Österreich, Ungarn und Bratislava und auch das Schloss, namentlich 907!! zum ersten Mal schriftlich erwähnt, bot eine schöne Kulisse. Fazit: Für einen Tag wirklich eine Reise wert, länger braucht man nicht unbedingt für diese Stadt. Wir haben es sehr genossen, dass diese Stadt touristisch absolut nicht überlaufen ist.

Sonntag, 4. September 2016

Ich packe meinen Koffer und ich packe ein....

.....viel zu viel. Denn wenn man mit einem Wohnwagen verreist, muss man sich nicht auf zwei Koffer beschränken. Man hat soooo viel Platz. Toll!!!  Immerhin konnte ich die Wäscheberge gut mit den vier Wochen rechtfertigen, die wir ja unterwegs sein wollen. Am Samstag um 11 Uhr sollte es losgehen. Das erste was man in einer Schlacht verliert, ist der Plan. Um 19.30 Uhr waren wir auf der Straße. Unser Tagesziel -Passau- haben wir nicht mehr ganz erreicht. Um 23.30 Uhr machten wir auf der Strecke halt, um uns aufs Ohr zu legen. Sehr darauf bedacht unseren Zeitplan doch noch einzuhalten, hat uns unsere Tochter am Sonntagmorgen um 4.30 Uhr geweckt. Nach einem kleinen Frühstück ging es dann um 6.30 Uhr weiter. Eine gute Stunde bis Regensburg, wo wir dann bis zum Mittagessen bzw. Mittagsschlaf geblieben sind. Ein schönes Städtchen. Wir sind über den Herbst Dult geschlendert (ein Volksfest) haben uns die steinerne Brücke, das alte Rathaus und die Innenstadt angesehen und pünktlich zum Mittagsschlaf um kurz vor 12 ging die Fahrt weiter. Gute 400 km hatten wir noch bis Wien vor uns, die wollten wir schaffen. Und das haben wir auch. Baby schlief drei Stunden und ließ sich weitere zwei Stunden noch wunderbar bespaßen. Gegen 17 Uhr trudelten wir bei bestem Wetter auf einem Campingplatz in Wien ein. Von hier aus werden wir uns wieder melden.

Freitag, 26. August 2016

Unterwegs auf sechs Rädern

Papa hat nochmal vier Wochen Elternzeit und die sollen natürlich genutzt werden. Wer uns kennt weiß, dass wir diese vier Wochen mit einer Reise füllen. In einer Woche geht es los. Diesmal eine Reise der anderen Art - mit Wohnwagen. Zwar haben wir das Ganze schon über zwei Wochenenden getestet, was auch gut geklappt hat, aber vier Wochen und ca. 3000 km sind dann doch eine andere Hausnummer. Wir sind schon ganz gespannt und die Vorfreude steigt. Geplant ist eine Route Richtung Osteuropa, die uns durch 6 Länder führt. Mit Wohnwagen sind wir flexibel, je nach Wetter, Lust, Laune und Wohlbefinden können sich die Ziele auch noch spontan ändern. Wir freuen uns über treue Leser und Kommentare und bedanken und schonmal bei Haus-, Tier- und Blumensittern :)

Donnerstag, 14. April 2016

Ein Fazit

Montag, 11. April 2016

Abschied in Sydney

Die letzten zwei Nächte unserer Zeit in Australien, haben wir in Sydney verbracht. Mit 26 Grad und Sonne pur war es einfach herrlich und wir konnten die Stadt noch mal richtig genießen. Das Hotel, dass wir uns für die zwei Tage gegönnt hatten, hatte einen kleinen Spa Bereich, den wir alle drei an den Abenden genutzt haben.

Am Samstag waren wir schön frühstücken, zwar war das Frühstück nicht so toll aber dafür hatten wir einen schönen Blick auf die Oper und die Harbour Bridge. Da schmeckt einem fast alles :) Danach sind wir lange an der Promenade entlang spaziert, weil die Kleine ein Nickerchen im Kinderwagen gehalten hatte. Als sie wieder fit war ging es ins Susannah Place Museum im älteren Stadtteil "The Rocks." Das Museum befindet sich in 1844 erbauten Gebäuden, die früher den Arbeiterfamilien gehörten und in gutem, ursprünglichem Zustand zu besichtigen sind.

Am Sonntagmorgen hieß es erstmal packen. Wir haben ausgecheckt, konnten aber unsere Taschen im Hotel stehen lassen und auch kurz vor unserem Abflug nochmal duschen. Unser Flieger ging erst um 21:15 Uhr, somit hatten wir noch den ganzen Tag Zeit. Frühstücken waren wir in einem tollen Pancake Restaurant. Das hatte uns ein Hotelangestellter empfohlen und der Tipp war richtig gut. Nach diesem kulinarischen Hochgenuss ging es dann zu den Fähren. Wir hatten noch Guthaben auf unseren Fahrkarten und so beschlossen wir, nach Parramatta und zurück zu fahren. Vom Schiff aus konnten wir uns noch mal einiges anschauen und das tolle Wetter genießen. Wieder am Hafen angekommen gerieten wir dann etwas in Stress. Zwar hatten wir noch genügend Zeit, aber wir mussten noch essem, Brei für den Flug kaufen, tanken UND unser Auto finden. Die Parkhäuser in der Innenstadt heißen alle gleich und man sieht sie ständig. Es gibt unzählige davon. In welchem hatten wir nun geparkt? Wir waren uns ziemlich sicher aber als wir dort einen Sicherheitsmann fragten, warum hier alles zu sei, meinte er, dass das Gebäude gerade renoviert werden würde. Ups! Naja, irgendwann hatten wir es dann gefunden, irgendwann hatten wir auch den Brei und getankt und irgendwann waren wir dann auch am Flughafen. Dummerweise kann man den Mietwagen nur bei den nationalen Abflügen abgeben. Nachdem wir das Auto ausgeräumt und die restlichen Sachen verstaut hatten, mussten wir uns also erst zurecht finden und dann noch mit dem Zug zum international Airport fahren. Am Flughafen war einiges los- lange Rede....wir kamen gerade noch zum Final Call. Schade irgendwie ;) Beide Flüge und das Umsteigen in Doha liefen wieder problemlos. Im ersten Flugzeug hatte unsere Kleine eine Spielkameradin und man hat sich zum Krabbeln auf dem Boden getroffen. Beim zweiten Flug hatten wir etwas Pech. Die Fluggesellschaft hatte kurzfristig die Maschine gewechselt und wir hatten unsere tollen Sitzplätze nicht mehr, die wir eigentlich reserviert hatten. Zum Glück war es mit sechs Stunden der kürzeste Flug von allen. Baby schlief drei Stunden auf mir und die letzten drei Stunden wurde sie dann von unserem lustigen Sitznachbarn mit bespaßt.

Zu Hause war es erstmal etwas komisch. Wir taten uns schwer damit, anzukommen. Mittlerweile haben wir uns damit abgefunden ;) und hoffen, den letzten Rest Jetlag bald überstanden zu haben. Irgendwie hatte der uns nach dem Hinflug nicht so umgehauen aber vielleicht waren wir da auch abgelenkter.

Freitag, 8. April 2016

Ninety Mile Beach und Lake Entrance

Nach einem regnerischen Tag, an dem wir mal etwas faul waren, kam schon einen Tag später die Sonne wieder raus und es hatte herrliche Temperaturen. Wir beschlossen, ein bisschen ans Wasser zu fahren und kamen so zur Ninety Mile Beach. Wow! Mit über 150 km Länge, soll der Ninety Mile Beach der drittlängste, ununterbrochene Strand der Welt sein. Wir konnten wirklich kein Ende sehen, abgelaufen sind wir die 150 km allerdings auch nicht ganz. Es war kaum jemand zu sehen, so konnten wir Strand und Meer voll genießen. Der Anblick bleibt unvergessen. Definitiv ein Highlight.

Gegen Mittag starteten wir dann zu einer zweistündigen Bootstour in Lake Entrance. Um 14 Uhr sollte die Tour starten und wir waren pünktlich. Dass außer unser weder andere Passagiere noch ein Kapitän zu sehen waren, machte uns irgendwann stutzig. So schlappten wir zum Kartenschalter zurück um nachzufragen, was denn da los sei. Man informierte uns dann darüber, dass doch am Sonntag die Uhren umgestellt wurden (eine Woche später als in Deutschland) und dass wir eine Stunde zu früh dran seien. Wir hatten Donnerstag ;) Vier Tage nicht zu merken, dass man in der falschen Zeit lebt, dass ist Urlaub. So hatten wir also noch eine Stunde Zeit, um gemütlich einen Kaffee trinken zu gehen. Kaffee trinken kann man in Australien übrigens super. Viele gemütliche Cafés, gut besucht und gut zubereitet. Die Bootsfahrt war dann sehr gemütlich, bei schönem Wetter auf dem Deck. Vom Wasser aus konnte man tolle Grundstücke sehen, die meisten wieder total groß.

Nach einer weiteren Nacht in unserer Hütte mit laut erklärlichen und unerklärlichen Geräuschen, hieß es dann am nächsten Morgen schon wieder Koffer packen. Hier waren wir doch etwas traurig. Ein ganz besonderer Aufenthalt, der zu Ende ging und unser nächstes und letztes Ziel hieß Sydney. Die 700 km Fahrt liefen problemlos. Zum Mittagessen haben wir uns an einer der öffentlichen Grillstellen Essen warm gemacht und unsere Maus war durchgehend gut gelaunt und hat auch einige Zeit geschlafen. In Sydney angekommen verflog unsere Traurigkeit etwas. Wir mögen diese Stadt einfach und fühlen uns hier pudelwohl. Außerdem haben wir uns für die letzten beiden Tage ein tolles Hotel zentral gelegen, mit Whirlpool gegönnt :). Hier werden wir den Urlaub ausklingen lassen, nochmal diese tolle Stadt genießen, das warme Wetter und uns dann am Sonntag auf den Weg zum Flughafen machen.























Dienstag, 5. April 2016

Nowa Nowa






Wenn man einen Feldweg entlang fährt, immer und immer weiter, wenn der Wald immer dichter wird, wenn einem Kängurus und Wombats vors Auto hüpfen, wenn kein Licht einer Straßenlaterne den Weg beleuchtet, wenn man keine Geräusche hört, nur die Tiere, die der Wald versteckt, wenn man denkt man hat sich verfahren und fährt trotzdem weiter, dann kommt man irgendwann bei Billy an. Billy ist der Besitzer eines 400.000 qm großen Grundstückchens, direkt an einem Fluss gelegen. Auf diesem Grundstück gibt es ganz viel Wald, selbstangepflanztes Gemüse, ein paar Hühner, Billys Wohnhaus mit einem anliegenden Gästehaus für seine Freunde und Familie und eine kleine Holzhütte weiter Richtung Fluss, in der wir wohnen. Ebenso gibt es einen Weg der runter zum Fluss und einem Steg führt. Nun könnte man meinen, Billy sei ein reicher Schnösel, der ein paar Yachten unten an seinem Steg und eine Traumvilla auf seinem Grundstück stehen hat, aber so ist es nicht. Nicht, dass wir seinen Kontostand kennen aber die Tatsache, dass er sich und uns mit selbst angebautem Gemüse und Eiern versorgt, dass wir ihn gerade getroffen haben, als er sein Abendessen aus dem Fluss gefischt hatte und dass anstatt Yachten am Steg lediglich Kanus, Ruderboot und ein kleines Motorboot stehen zeigt, dass er einfach naturverbunden ist, und sein Glück gerne teilt.
Rundherum ist hier erstmal nichts. Die kleine Hütte, in der wir sind, ist auf Stelzen gebaut und hat eine Veranda, die einen tollen Blick auf den Fluss bietet. Es war schon dunkel, als wir Sonntagabend hier ankamen. Da wir auf dem Victoria Market in Melbourne noch Fleisch zum Grillen eingekauft hatten, schmissen wir trotzdem noch den Grill auf der Veranda an. Als wir uns drinnen zum Essen niederließen wunderten wir uns schon bald über die polternden Geräusche und leuchteten mit der Taschenlampe auf die Veranda. Wir hatten ein paar Grillutensilien noch nicht weggeräumt und so dachten zwei Possums, es gibt Reste zu holen. Unbeeindruckt von unserer mit Stöcken bewaffneten Rettungsaktion beobachteten sie uns stillschweigend. Als wir dann ins Bett gingen, ließen die Geräusche der Tiere, die hier leben, nicht nach. Immer wieder klopft oder raschelt es irgendwo draußen. Daran muss man sich schon erstmal gewöhnen. Tatsächlich wäre dieser Ort nämlich auch ideal für das perfekte Verbrechen. Hier bekommt keiner etwas mit und man phantasiert sich schnell was zusammen. Wer ist eigentlich dieser Billy? Er erzählt immer von seiner Frau, gesehen haben wir von dieser aber noch nichts. Naja, aber vielleicht hat sie sich nur verlaufen, auf diesem 400.000 qm großen Grundstück. Und Billy ist wirklich ausgesprochen nett, hier passiert uns bestimmt nichts.
An unserem ersten Tag hier verschlug es uns in das Örtchen Marlo, ein Vorschlag von Billy, und es hatte sich gelohnt. So viele schöne Strände und Buchten und so wenig los. Irgendwie verflog der Tag einfach so und abends haben wir wieder auf unserer Veranda gegrillt und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Beim Frühstück hier schauen übrigens schöne Sittiche zum Fenster rein und man kann rausgehen und sie Füttern. Einer frisst sogar aus der Hand und an ihnen hat auch unsere Kleine schon ihre Freude. Sie macht immer ganz aufgeregte Laute, wenn sie die Vögelchen beobachtet. So starteten wir den zweiten Tag hier. Nach dem ersten Schläfchen der Kleinen, schnappten wir uns ein Paddelboot von Billy, was er uns großzügig angeboten hatte und paddelten -OK Papa paddelte und die Damen ließen sich ausführen und von der Sonne bescheinen - ein Stückchen den Fluss entlang, bis nach ca eineinhalb Stunden eine schöne Stelle zum Rast machen kam. Nach ein bisschen Kaffee bzw. Bier, Sandwich und Brei, ging es nach weiteren eineinhalb Stunden wieder zurück. Der Fluss war so ruhig, gar nicht tief und man konnte ganz entspannt die vielen Vogelarten beobachten. Es war so richtig idyllisch, bis auf den Moment in dem unsere Kleine nicht in den Schlaf gefunden hat. Sie kann so laut schreien und im Nichts hört sich das noch viel lauter an. Aber nach ein paar Minuten war auch die Situation wieder unter Kontrolle. Papa paddelte und Baby schlief friedlich bei ruhigem Geplätscher in Mamas Arm.