Dienstag, 27. September 2016

Luxusprobleme und andere Wehwehchen

Sonntagabend sind wir in Istrien, genau in Rovinj, angekommen. Die Fahrt dauerte etwas länger. Wir durften den ersten Stau in unseren drei Wochen Kroatien erleben. Die Kleine hat zum Glück lange geschlafen und auch den Rest der Fahrt nach einer Pause mit Abendessen und Spielplatz gut mitgemacht. Seit zwei Tagen verweilen wir hier auf einem kleinen, schnuckeligen Campingplatz, nahe am Meer gelegen. Nachdem wir uns Rovinj genauer angesehen haben durften wir noch zwei Highlights erleben. In Pula haben wir uns das Amphietheater angesehen und danach ging es nach Dvigrad, eine "Geisterstadt" hier ganz in der Nähe. Dvigrad war einst eine der bedeutendsten Handelsstädte Istriens. Durch Krankheiten Anfang des 17. Jahrhunderts starb die Stadt damals fast komplett aus. Die verbliebenen 70 Einwohner verteilten sich dann auf die umliegenden Städte und so zerfiel die Stadt nach und nach. Es waren neben uns kaum Touristen dort, wir waren fast alleine und konnten so alles auf uns wirken lassen und uns vorstellen, wie es früher wohl ausgesehen hat. Es sind noch viele Mauerwerke vorhanden, sodass man sich gut ein Bild machen konnte. Für unsere Kleine gab es noch eine Fahrt im mittelalterlichen Karussell, das Papa selbst ankurbeln musste. Diese Stadt fasziniert uns immer noch. Trotz der Highlights für alle merken wir aber so langsam, dass uns die Kräfte verlassen und wir etwas zurücktreten müssen. Mein Bauch hat einen großen Schuss gemacht, Kleider die letzte Woche noch gepasst haben, passen heute nicht mehr. Alles strengt schnell an und ich kann nicht mehr so wie ich gerne würde. Es fällt mir ja schon schwer das einzugestehen. Da bisher auch wenig Erholungsurlaub, zumindest für die körperliche Erholung, dabei war, weil es auf dem Campingplatz nicht viel für unsere Kleine gibt, vor allem keine Kinder und weil wir so langsam kroatiengesättigt sind, haben wir beschlossen, morgen unsere Zelte abzubrechen und das Land zu verlassen. Wir wollen mal versuchen, die Beine hochzulegen. Papa googelt gerade ganz eifrig, wo es hingehen soll. Slowenien und Italien standen noch auf dem Programm aber wenn wir das alles noch abgrasen wollen, bleibt die Erholung auch auf der Strecke. Wir merken, selbst wenn man über vier Wochen Zeit hat, die man verplanen kann....es reicht nicht. Man nimmt sich zu viel vor, müssen wir ernüchternd einsehen. Tja und dann gibt es noch ein anderes Problem: sind wir überhaupt für Erholung gemacht? Natürlich sind wir erholt, wir haben den Kopf frei bekommen, die Welt gesehen, Eindrücke gesammelt. Die Kleine hat Mama und Papa rund um die Uhr, Papa muss nicht zur Arbeit und Mama kommt aus den vier Wänden ;) Das ist es was wir brauchen. Aber ich meine sind wir für fünf Tage Strand oder Pool überhaupt geschaffen? Ständig zieht es uns weiter. Von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, von Attraktion zu Attraktion. Man könnte ja was verpassen. Ob wir es schaffen uns noch körperlich etwas zu erholen und wo es uns hinverschlägt, wissen wir nun noch nicht. Wir sind gespannt. Lange Wander- und Fahrradtouren bleiben jetzt aber aus. Man sollte auf den Körper hören. Das Wetter ist mit 24 Grad und Sonne toll aber nicht badetauglich...das macht die Planung nicht einfacher. Und dann muss man auch ganz ehrlich sagen, dass rumliegen mit Kleinkind auch kaum möglich ist. Eine gute Gelegenheit wäre ihr Mittagsschlaf aber den nutzen wir meist zum Autofahren. Luxusprobleme eben ;)
Für alle die sich jetzt Sorgen machen: Baby strampelt, dem Bauchbewohner geht es also gut.




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