Mittwoch, 28. Februar 2018

Ein tierisches Highlight - der Addo Elephant Park

Endlich war es soweit. Elefanten zum Greifen nah. Unser Campingplatz war nur fünf Fahrminuten vom Park entfernt und so machten wir uns gestern, nach dem Frühstück, direkt auf den Weg. Die Große bekam extra für diesen Anlass eine alte Kamera von mir, die sie dann gleich parat hielt. Wir hielten als erstes nach großen Elefanten Ausschau, doch das erste, was wir entdeckten, war tatsächlich eine Schlange. Übrigens schon eine mehr als in Australien (ich weiß, ich wiederhole mich). Wir fuhren ein Stück, es war total spannend. Was erwartet uns als nächstes? Sehen wir überhaupt wilde Tiere oder halten sie sich eher versteckt. Es ist nun mal kein Zoo. Kein Schild “links zu den Löwen“ und keine Gehege in denen dann zuverlässig die Elefanten und Zebras parat stehen. Die Tiere leben hier in freier Natur, werden auch nicht gefüttert. Nach einem Stück sahen wir dann zwei Strauße beim Wettrennen und dann kam auch gleich eine Herde Zebras. Wir waren jetzt schon ganz begeistert. Ein Stück weiter an einem Wasserloch entdeckten wir sie dann, die erste Elefantenherde mit einem Jungen. Man darf nicht aus dem Auto aussteigen, trotzdem waren sie zum Greifen nah. Wir beobachteten sie eine Weile, machten Fotos und fuhren weiter. Rast machten wir in einem eingezäunten Bereich. Aussteigen auf eigene Gefahr, denn es gibt auch Löwen und Leoparden im Park, aber es schien uns gut abgesichert, andere stiegen ebenfalls aus und da man ansonsten nur im Auto sitzt, war uns nach Beine vertreten. Wir kochten und aßen gemütlich, dann ging es weiter auf die Suche. 1640 km2 hieß es zu erkunden. Das schafft man natürlich nicht aber wir wollten den Tag voll nutzen. Am Ende waren es fünf Elefantenherden, die wir entdeckten, viele viele Zebras, Büffel, Strauße, die besagte Schlange, Schildkröten, verschiedene Antilopen, Warzenschweine und Dung Beetle. Verpasst haben wir leider die Löwen und Leoparden aber man muss wohl auch wirklich Glück haben, sie zu Gesicht zu bekommen. Und die Erdmännchen hätten wir gerne noch gesehen. Wir blieben bis fast zum Ende. So ein gelungener Tag, an den wir noch lange denken werden. Vor allem die Große kam voll auf ihre Kosten, durfte auch vorne bei uns sitzen und schaute gespannt aus dem Fenster. Die Kleine hatte allerdings noch nicht so viel von dem Park. Kurz waren die Tiere interessant aber ihr Hauptinteresse besteht aktuell in “laufen, laufen, laufen“ was aber bei Fahrt im Wohnmobil schlecht geht. Wenn sie nicht auf den Schoß wollte hatten wir ein paar Sachen zum Bespaßen parat, ansonsten schlief sie zum Glück recht lange.
Wir hatten überlegt, den Park an zwei Tagen zu besuchen, dann aber beschlossen, es zu lassen. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, es wäre sicherlich nicht nochmal so besonders geworden. Außerdem war es doch recht anstrengend, die hügeligen Straßen zu fahren, die Augen offen zu halten und es hatte auch über 30 Grad, was recht warm wird, bei offenen Fenstern, aber man will ja Fotos machen. Zudem hatte die Kleine nicht so viel davon.
Wir vielen am Abend völlig kaputt und glücklich ins Bett. Ein großes Ziel dieser Reise wurde erreicht und hat alle Erwartungen übertroffen. Und strahlende Kinderaugen machen eh immer glücklich

Montag, 26. Februar 2018

Ein Nationalpark im Vergleich ( Buffalobay und Wilderness)

Gut eine Stunde brauchen wir, bis wir den nächsten Campingplatz erreichen. Es ist der erste Tag mit gelegentlichen Schauern und nur um die 20 Grad. Wir lassen uns also Zeit mit der Fahrt. Unser nächster Campingplatz am Buffalobay liegt direkt am Meer auf einer Landzunge. Links und rechts von uns Meer. Allerdings ist verhältnismäßig viel los, was dem Ganzen etwas die Romantik nimmt. Wir parken und steigen nur aus, um etwas einzukaufen. Dabei können wir die Surfer beobachten, die das windige Wetter nutzen. Den Rest des Tages ruhen wir uns im Wohnmobil aus. Am nächsten Tag ist das Wetter wieder deutlich besser und der Wilderness Nationalpark steht auf dem Programm. Ein relativ teurer Eintritt und nochmal Geld für eine immerhin eineinhalb Stunden lange Bootsfahrt klingen vielversprechend aber wir sind eher enttäuscht. Vielleicht haben wir dafür auch schon zu viele Vergleichsmöglichkeiten mit Nationalparks, vor allem in Australien und Kroatien. Es geht eine Straße direkt am Nationalpark entlang und er ist sogar bewohnt. Ein paar besondere Vogelarten gibt es und immerhin ist die Bootsfahrt für die Kinder ein Highlight. Außerdem nutzen wir eine wirklich schöne Grillstelle mit Spielplatz im Park. Trotzdem würden wir wohl nicht wieder kommen. Dafür war dann die Rückfahrt zum Campingplatz umso schöner. Wir machten Stops an Aussichtspunkten entlang der Garden Route und hielten an zwei sehr schönen Stränden. Von den Stränden hier sind wir wirklich positiv überrascht. Einer schöner als der andere. Viel naturbelassen, kein Massentourismis was heißt, wenig Menschen an den Stränden. Die Stops gefallen den Kindern, sie lieben den Strand. Dann kommen wir noch an einem Farmers Market vorbei, mit einem tollen Spielplatz und einer Kaffeerösterei. Da wurde natürlich gleich probiert und eine Kleinigkeit für zuhause eingekauft. Ein schöner Abschluss des Tages. Heute morgen hieß es dann schon wieder packen (so viel ist das mit einem Wohnmobil ja nicht) und weiter fahren. Wir wollten unbedingt einen Campingplatz am Addo Elephant Nationalpark erreichen. Die Fahrt ging über drei Stunden. Wir machten Rast in Jeffreysbay und aßen Fisch inklusive Meeresblick und atemberaubenden Strand und fuhren die letzte Stunde an Port Elizabeth vorbei und erreichten unser Ziel. Ein toller Campingplatz an einem Fluss mit wenig Betrieb. Gefällt uns sehr gut. Die Kinder können hier frei herumlaufen, einen kleinen Spielplatz gibt es auch. Und morgen heißt es dann ab in den Nationalpark. Da freuen wir uns alle sehr darauf. Man darf mit dem eigenen Fahrzeug durchfahren, allerdings nur an bestimmten, bewachten Stellen aussteigen, da es neben den Elefanten auch Löwen und Leoparden geben soll. Klingt aufregend. Wir sind schon ganz gespannt.

Generell sind wir am Abend ziemlich müde und liegen oft um 21 Uhr im Bett. Die vielen Eindrücke, das Wetter und dann zwei kleine Kinder, die bei Laune gehalten werden wollen. Es soll ja jeder auf seine Kosten kommen. Dann kochen, spülen....aber wir haben das Gefühl, dass wir dank Wohnmobil dem Land sehr nah kommen und wollen es hier nicht missen. In diesem Sinne: gute Nacht!


Freitag, 23. Februar 2018

Unverhofft kommt oft - Glentana und Oudtshoorn

Unsere Fahrt geht weiter. Knapp 300 km liegen vor uns. Ziel ist Oudtshoorn, die Hochburg der Straußenfarmen. Wir fuhren am morgen los und machten Zwischenstopps in ein paar Städtchen, die immer schöner wurden und auch größer im Vergleich zu denen, die wir vorher gesehen hatten. Unter ihnen Montagu, Barrydale und Ladismith. Die Wellblechhütten werden weniger. Oder gewöhnt man sich einfach daran? Eine Stadt ist hier meistens so aufgebaut, dass man am Rand die ärmlicheren Gegenden vorfindet und in die Stadt rein, wird es dann immer schöner, gepflegter und wohlhabender. Man könnte sich sogar vorstellen, in einer solchen Stadt zu wohnen. Es gibt alles was man braucht und die Gitter zum Schutz an den Fenstern werden seltener. Wir fahren die bekannte Route 62 und bekommen neben den Städtchen landschaftlich einiges zu sehen. Irgendwann sehen wir am Straßenrand sogar eine große Schildkröte. Wir halten an, um sie den Kindern zu zeigen und um Fotos zu machen. Die Fahrt lief gut, die Kinder schliefen einige Zeit, unterhielten sich eine Weile selbst und miteinander und wir waren zufrieden. Bis wir auf dem ausgewählten Campingplatz in Oudtshoorn, wegen einem Rennen, keinen Platz mehr bekamen. Schon wieder hatten wir nicht vorher angerufen sondern uns auf unser Glück verlassen. So standen wir nun im Wohnmobil am Straßenrand und suchten im Internet nach Campingplätzen in der Nähe. Der nächste verfügbare Platz bedeutete nochmal eine zusätzliche Stunde Fahrt bis ans Meer nach Glentana und wir ärgerten uns über uns selbst. Zumal wir in Oudtshoorn am nächsten Tag ja Besichtigungen starten wollten. Aber ärgern bringt ja nichts. Außerdem war es schon nach 18 Uhr, bald würden die Kinder Hunger bekommen. Papa also ans Steuer, Mama nach hinten um Liedchen zu trällern. Das klappt bei beiden immer noch wunderbar und so brachten wir dann die Stunde rum aber bei der Hitze und dem langen Tag, hatten wir dann auch wirklich genug. Wo wir eigentlich gelandet waren, sah ich erst am nächsten Tag richtig und alle schlechte Stimmung war verflogen.
Wir beschlossen, nach der langen Fahrt, doch erstmal einen Strandtag einzulegen. Passend zu den 33 Grad auf dem Thermometer. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es also runter zum Strand, der nur drei Gehminuten entfernt war. Noch war es etwas diesig aber es zog schon bald auf und da sah ich ganz überraschend Delfine im Wasser springen. Zu weit weg, um sie den Kindern zu zeigen aber für uns ganz klar zu beobachten. Und es war kein Zufall. Sie waren immer zu sehen, wenn man das Wasser etwas im Auge behielt. Ich war hin und weg. Unsere Große spielte im Sand, während sich die Kleine als richtige Wellenreiterin entpuppte. Sie wollte nur ins Wasser. Papa hat sie in die Wellen gehalten und sie hat gequiekt vor Freude. Überhaupt ist der Strand wunderschön und wir hatten ihn fast für uns. Nach einem Mittagessen am Wohnmobil verlief der Nachmittag genauso. Sandburgbauen, Wellenreiten und Delfine beobachten. Alle kamen auf ihre Kosten und vielen am Abend glücklich ins Bett.
Für den nächsten Tag stand dann aber die Tour nach Oudtshoorn auf dem Programm. Wir wollten mit den Kindern unbedingt eine Straußenfarm besuchen und hatten vorab im Internet extra eine heraus gesucht, die viel für Kinder anbietet. Die Stunde Fahrt “zurück“ hat sich gelohnt, wir wurden nicht enttäuscht. 1h20 ging die Tor, inklusive Straußenbabies streicheln, Strauße füttern, wirklich interessanten Erklärungen und zum Schluss durfte unsere Große noch auf einen Strauß sitzen. Das fand sie ganz toll. Überhaupt hat sie trotz großer Schnäbel dort alles gerne mitgemacht. Wir aßen dort noch zu Mittag. Es gab ein drei Gänge Menü, sehr lecker. Nur die Große war noch viel zu beeindruckt zum Essen.
Nach diesem tollen Vormittag und Mittag fuhren wir noch etwas durch die Stadt, kauften Lebensmittel ein und verarbeiteten den Tag. Am Campingplatz angekommen (übrigens waren alle drei bisher sehr gepflegt) ging es noch spazieren, Delfine beobachten (zum baden war es schon zu spät) und nach einem Abendessen, wie immer draußen, ab ins Bett.

Morgen geht die Reise weiter. Von diesem Ort verabschiede ich mich nur schweren Herzens aber uns bleiben nur noch gut zweieinhalb Wochen und es gibt noch einiges zu sehen. Am wichtigsten natürlich die Elefanten. Und es ist unglaublich, wie die Zeit nur so verfliegt.

Achja, den nächsten Campingplatz, den wir ansteuern wollen, haben wir heute schon angerufen. Wer weiß, ob eine Alternative nochmal so gut werden würde.



Dienstag, 20. Februar 2018

Zwischen Wellblechhütte und Winzer

Unsere Fahrt führt uns noch weiter weg von Kapstadt Richtung Norden, durch das Land. Die Fahrt ist sehr ländlich, man kommt weder durch Städte noch Dörfer. Zu meiner linken sehe ich dann doch, mitten im Nichts, ein Dorf aus lauter Wellblechhütten. Schief zusammen gebaut, aus den Materialien, die gerade zur Verfügung standen, jede Hütte anders und jede Hütte so klein. Menschen laufen im “Dorf“ herum und ich frage mich, wohin sie eigentlich laufen. Keine Schule, kein Supermarkt, keine Möglichkeit zu arbeiten. Es gibt nur diese Hütten. Dann erkenne ich vor dem Dorf viele viele kleine Steinhügel, in Reihen, nebeneinander, auf jedem ein Stock oder ein Schild oder etwas anderes. Bis ich es als Friedhof dieser Siedlung erkenne, ist es schon fast zu spät.
152 km nach Kapstadt liegt der Campingplatz bei Robertson, den wir uns als Ziel heraus gesucht hatten. An dem selben Fluss, wie auch der Campingplatz zuvor lag, nur dass er an dieser Stelle, weiter nördlich, nicht ausgetrocknet ist. Der Campingplatz gehört einem Winzer. Überhaupt fahren wir die letzten Kilometer durch Felder mit Weinreben, die voll hängen mit Trauben. Ein sehr schönes Bild, das ziemlich durstig macht. Der Campingplatz hat 50 Stellplätze, mit uns sind nur drei Plätze belegt. Eine grüne Wiese auf der wir stehen, sehr gepflegt, vor uns der Fluss, danach gleich der Berg, hinter uns die Weinreben. Wir fühlen uns direkt wohl. Außerdem gibt es einen Spielplatz, einen Pool und jede Menge Platz. Wir merken, die Kluft zwischen arm und reich ist hier sehr groß.
Wir machen Ausflüge, schauen uns die Altstädte der Gegend an, die aber wirklich sehr klein sind. Man muss den Stadtkern wirklich suchen. Viel gibt es nicht, dafür ist es sehr malerisch. Außerdem waren wir in einem Vogelpark, da die freie Tierwelt noch ein paar Kilometer entfernt liegt und die Große es doch kaum erwarten kann. Bei den Fahrten sehen wir viel vom Land. Wir tteffen kaum Touristen, wenn dann Einwanderer. Auch die anderen Camper sind aus Südafrika. Das Wetter könnte besser nicht sein. 30 Grad und immer geht ein Wind, sodass die Hitze nie steht. Wir essen immer draußen, am Abend gibt es ein Feuer. Papaya, Avocado, Pflaumen....hier wächst so vieles und man kann es frisch kaufen. Die Kinder lieben das frische Obst, ich genauso und heute habe ich zum ersten Mal frisch gemachtes Ginger Beer probiert. Morgen fahren wir weiter. Es gibt noch viel zu sehen. Das Meer, die Garden Route und die Tierwelt warten auf uns.

Was das Thema Sicherheit angeht begenet man immer wieder Schildern, dass diese Plätze 24h überwacht sind und zur Not mit Schusswaffen abgewehrt wird. Obwohl wir uns immer sicherer fühlen zeigen uns solche Schilder, dass wir nicht leichtsinnig werden dürfen. Die Schilder werden mit Sicherheit ihre Berechtigung haben und wir schließen weiterhin alles brav ab und verriegeln die Türen auch während der Fahrt durch die Stadt.

Sonntag, 18. Februar 2018

Erstmal ankommen (Slanghoek)

Wir beschlossen, uns Kapstadt erst am Ende unserer Reise anzusehen. So hieß es jetzt ab Richtung Natur, etwas erholen nach der Anreise. Ziemlich schnell waren wir aus Kapstadt draußen. Die Fahrt war herrlich. Berge, die in den verschiedensten Farben leuchten, Weinreben....
Leider hatte der Campingplatz, den wir ursprünglich rausgesucht hatten, noch zu. So steuerten wir einen anderen, direkt am Fluss liegend, an. Der Besitzer war sehr nett und holte uns an der Hauptstraße ab, da der Platz zu weit ab vom Schuss war, um ihn so zu finden. Zuerst waren wir etwas enttäuscht. Der Fluss ausgetrocknet und auf den ersten Blick keine Spielmöglichkeiten für Kinder. Die fanden es aber auf Anhieb toll, kletterten über die Steine im Fluss, spielten damit, bauten Türme und tobten im Sand. Außerdem konnten sie frei rum rennen, es war ja kein Wasser da, in das sie fallen konnten. Sie nahmen das, was die Natur ihnen gab. Abends machten wir Feuer und generell verbrachten wir den ganzen Tag draußen. Die Gegend war herrlich. Eingekesselt von Bergen, die in der Abendsonne rot leuchteten und im Tal überall Weinreben. Unvergesslich auch der Sternenhimmel außerhalb der Stadt, den wir hoffentlich noch oft so zu sehen bekommen. So viele Sterne, die Milchstraße direkt über uns. Ein sehr romantischer Platz, perfekt zum Ankommen. Zewei Nächte waren wir hier. Heute geht es aber weiter. Wir müssen doch schnell zu den Elefanten!

Nimm ein Kind an die Hand
und lass dich von ihm führen.
Betrachte die Steine, die es aufhebt
und höre zu, was es dir erzählt.
Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
die du längst vergessen hast.


Samstag, 17. Februar 2018

Déjà-vu “ohne“ Wasser

Schon am Flughafen wird man überall auf die Wasserknappheit aufmerksam gemacht. Plakate und leere Wasserflaschen hängen überall und die eindringlichen Bitten an alle, Wasser zu sparen. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel nahe zum Flughafen. Auch dort überall Schilder und in der Badewanne im Hotel stand Deko und der freundliche Hinweis nur zu duschen und nicht zu baden. ABER man kann duschen, man kann baden, man kann Zähne putzen, die Toilette spülen und sich die Hände waschen. Auch haben wir Wasser zu trinken einkaufen können. Die Hinweise überall und die Tatsache, dass “Day Zero“ im April erwartet wird und wohl unumgänglich ist macht uns nachdenklich und wir verbrauchen wirklich nur so viel Wasser wie nötig, um zu helfen. Theoretisch könnten wir also ausgiebig duschen, wir halten es aber kurz. Nur an Trinkwasser sparen wir nicht. Es kommt uns aber auch nicht so vor, als ob wir das müssten. So viel zur Wassersituation hier.

Wir schliefen lange und gut. Nach einem leckeren Frühstück brachte uns das Hotel zu dem Verleih, an dem wir unser Wohnmobil abholen konnten. Die Übergabe war sehr ausführlich, mit einem Video über die Verkehrsregeln in Südafrika. Gut, dass wir schon in das Wohnmobil durften, so waren die Kinder mit erkunden beschäftigt, solange sich Papa um den Papierkram kümmerte.

Wir gaben die Adresse eines größeren Supermarktes ins Navi ein und los ging es. Schon bald wurde uns klar, dass mit der Zieleingabe irgendetwas nicht stimmen konnte, denn es war ganz offensichtlich, dass wir durch ein Gebiet fuhren, dass man meiden sollte. Das angebliche Ziel, lag ebenso in diesem Gebiet. Frauchen etwas panisch, fuhr Mann so lange, bis wir wieder “draußen“ waren aus Wellblechhütten und Müllbergen und Menschen, die offensichtlich nicht täglich ein Wohnmobil zu Gesicht bekommen. Die Bilder werden uns noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Wir fanden den Fehler bei der Adresseingabe und anschließend auch den Supermarkt. Die Kinder machten so lange Mittagsschlaf - ein Glück. Wir aßen gutes, frisches und super günstiges Sushi, deckten uns mit Lebensmitteln ein und weiter ging die Fahrt, zum ersten Campingplatz, 75 km von Kapstadt entfernt, mitten in der Natur.

Eine kleine Erinnerung an Australien kommt wieder auf. Damals kamen wir an und vermuteten erstmal hinter jedem Stein eine Schlange oder eine Spinne. So geht es uns hier mit dem gefährlichen Kapstadt. Jeder ist erstmal böse, alles gefährlich. Natürlich muss man aufpassen aber letztendlich haben wir in Australien weder Schlange noch Spinne gesehen - in den ganzen vier Wochen.

Freitag, 16. Februar 2018

Südafrika - wir sind da!

Nachdem wir uns ziemlich kurzfristig gegen Kuba und für Südafrika entschieden haben, sind wir nun schon angekommen. Der erste Flug überhaupt mit zwei kleinen Kindern und dann direkt so lang. Was uns da erwartet wussten wir gar nicht so genau. Aber wann weiß man das schon. Die Launen der Kinder sind doch unberechenbar, genauso der Zahnwuchs etc.
Am Flughafen Frankfurt angekommen, zieht unsere Große ganz stolz ihren Rollkoffer hinter sich her, als sie plötzlich fragt: “Und, wo sind denn jetzt die Elefanten.“ Sie dachte wohl, mit der Fahrt zum Flughafen sei es schon getan. Besser vielleicht, sie ahnte gar nicht, wie viele Stunden Reise noch vor ihr liegen. Noch ziemlich sortiert stellten wir uns also am Check in an. Als wir Check in, Security und einige Meter Fußweg hinter uns hatten, sah das ganze schon gar nicht mehr so sortiert aus. Plötzlich war es zu warm, Jacken mussten also ausgezogen und getragen werden, der Rollkoffer wurde irgendwann uninteressant und die Kleine, die gerade laufen kann, wollte das jetzt unbedingt ausprobieren, sodass wir Buggy plus Kind nebeneinander statt aufeinander hatten. Die Security hat dann den letzte Rest unserer Ordnung verwüstet, sodass jeder das nahm, was er tragen oder ziehen konnte und ab gings zum Gate. Wir waren pünktlich zum Boarding dort und so kamen wir direkt nach Goldstatus und Co in den Flieger, denn Familien mit kleinen Kindern haben Vorrang. So war das Chaos schnell vergessen und wir nahmen im schicken A380 unsere Plätze ein. Direkt an der Wand mit viel Beinfreiheit dank Babybett. Wir ganz aufgeregt, wie die Große den Start wohl wahrnimmt (das erste Mal bewusst) und sie fasziniert beobachtend. Kurz vor der Startbahn waren dann einfach die Äuglein zu - doch verpasst. Wie gut, dass wir noch einen Flug vor uns hatten. Die Kleine schlief direkt nach dem Start ein, allerdings wollte sie nicht in das schon etwas zu enge Babybett, sondern auf Mama und Papa schlafen, womit wir uns dann abwechselten. Die Große wurde auf halber Strecke gut gelaunt und mitten in der Nacht wach, die Kleine schlief fast bis zur Landung. So bekamen wir den kurzen sechs Stunden Flug gut rum und stiegen in Dubai aus, um dort fünf Stunden auf unseren Anschlussflug zu warten. Die Zeit dort war anstrengender als der Flug. Wir kamen ja für uns gefühlt mitten in der Nacht an und es fehlte an Schlaf. Die Kinder wollten beschäftigt werden, waren aber auch müde, wir waren müde aber was soll man machen. Die Zeit ging rum und gegen Mittag startete mit etwas Verspätung dann der Flug nach Kapstadt. Der Flieger war nicht ganz ausgebucht und außerdem gibt es doch noch sehr liebe Menschen, sodass wir eine Viererreihe ganz für uns hatten. Die Kleine hat ja eigentlich noch keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. Auch diesen Start verschlief die Große einfach so. Diesbezüglich müssen wir nun auf die Rückflüge hoffen. Aber es war so einfach das Angenehmste für alle. Auch die Kleine schlief bald nach dem Start ein. Trotz Flug am Tag wurden erstmal gute drei Stunden geschlafen. Weitere drei Stunden gingen gut mit essen, erkunden und bespaßen rum. Die letzten drei Stunden zogen sich etwas aber man kann immer noch sagen, dass die Kinder toll mitgemacht haben und wir auch ganz gut organisiert und eingespielt waren. Nach insgesamt 15,5 Stunden Flug und dazwischen 5 Stunden Aufenthalt in Dubai, landeten wir müde aber glücklich in Kapstadt.

Noch ein Gruß an unsere lieben daheim gebliebenen. Viele haben sich doch Sorgen gemacht. Kapstadt ist gefährlich und Kapstadt hat kein Wasser. Wir vermuten, dass Punkt zwei uns eher begegnen wird aber wir werden natürlich auf uns aufpassen und haben uns vorher gut informiert. Es reisen so viele nach Südafrika, wer die Berichte liest, will einfach dort hin. Und da wir in Australien auch nicht von Schlangen und Spinnen gefressen wurden, können wir diese Reise nun machen. Ich freue mich auf die nächsten vier Wochen und bin gespannt, was uns erwartet. Ihr lest es hier :) Macht euch keine Sorgen.