Mittwoch, 13. Dezember 2017

Am Rande des Striezelmarktes

Wie oft haben wir gelesen, dass es in der Weihnachtszeit in Dresden extrem voll ist und man doch lieber unter der Woche hinfahren sollte. Und vielleicht lieber ohne Kinder. Aber wir waren schon einmal auf dem Striezelmarkt in Dresden und finden ihn einfach wunderschön, mal abgesehen davon, dass wir sowieso Dresden Fans sind und zur Weihnachtszeit ist es dort besonders stimmungsvoll.

Es gab dann Bahntickets im Angebot und wir haben zugeschlagen. Es sollte das erste Adventwochenende werden, von Samstag bis Montag. Vor allem hatte ich Respekt vor der Zugfahrt mit den zwei kleinen Kindern. Wie lassen sie sich so lange bespaßen? Was ist, wenn ihnen langweilig wird oder wenn sie zu laut werden und die anderen Gäste sich gestört fühlen? Als wir endlich unser ganzes Gepäck im Zug hatten, angefangen beim Kinderwagen über den Koffer bis hin zum Rucksack mit Proviant und Spielsachen, ließen wir uns im Familienwagen nieder. Nicht das Abteil, das hatten wir für die Hinfahrt nicht mehr bekommen aber immerhin kein Platz im Ruhebereich ;)
Die Mädchen fanden alles sehr spannend und waren die erste Zeit mit beobachten und bestaunen beschäftigt. Die Kleine fing dann irgendwann an, die Sitze und den Tisch zu beklettern, während sich die Große prima mit ihrem Stickerbuch und ein paar Buntstiften ablenken lies. Auch der Mittagsschlaf war für die Kleine auf meinem Arm absolut kein Problem und so kamen wir total stressfrei nach 5 Stunden Zugfahrt ohne umsteigen in Dresden an. Die größte Herausforderung bestand wieder darin, alles aus dem Zug zu bekommen aber wir hatten Hilfe von ein paar Mitreisenden, die auch schon während der Fahrt alles andere als genervt von unseren Kinder waren.  

In Dresden angekommen ging es mit der Straßenbahn weiter zum Hotel. Wir als Landeier sind das ja gar nicht gewohnt, dass dort praktisch im Minutentakt Straßenbahnen fahren. So waren wir, trotz einmal verfahren, (Landeier wie gesagt) ziemlich schnell im Hotel. Ein Hotel mit ein bisschen schwarzem Humor, was uns gut gefallen hat, mit einem großen Zimmer, sodass wir die Kinder erstmal haben krabbeln und toben lassen, bevor es dann weiter Richtung Striezelmarkt ging, wo wir uns an diesem Samstagabend noch mit unseren Freunden treffen wollten. Auch da waren wir ganz schnell angekommen, haben unsere Freunde begrüßt und sind mit einem Kind im Kinderwagen und einem an der Hand Richtung Striezelmarkt gelaufen. Den Geschwisterkinderwagen hatten wir lieber zu Hause gelassen, was sich als klug herausstellte. Die Busse und Bahnen sind doch recht voll um diese Zeit und das Kopfsteinpflaster wäre auch eine Herausforderung geworden. An diesem Abend haben wir uns nur an den Rand des Weihnachtsmarktes getraut. Auch ohne Kinderwagen - ich weiß nicht, ob wir da reingegangen wären und wenn, ob wir weit gekommen wären. Es war so brechend voll, dass immer nur einer von der Gruppe rein ist, um Glühwein zu holen, die anderen haben mit den Kindern draußen gewartet. Wahnsinn, so voll! Trotzdem konnten wir so viele Leckereien und ein paar Glühwein genießen. Wir sind nicht leer ausgegangen, auch wenn wir nicht direkt auf den Markt sind. Sogar eine Eisenbahnfahrt für die Kinder war machbar, da die Eisenbahn auch am Rand stand.

Den Sonntag haben wir bei unseren Freunden verbracht, die etwas außerhalb wohnen. Ein sehr gemütlicher Tag mit spielen drinnen und auf dem Spielplatz und am Abend ging es noch zu einem Fährhäuschen an die Elbe, nicht weit von der Wohnung unserer Freunde entfernt, wo es einen DJ, ein Lagerfeuer, Glühwein und einen Spielplatz gab. Dort haben wir es eine Weile ausgehalten, die Musik war so gemütlich und die zwei Großen haben sich wunderbar auf dem Spielplatz beschäftigt. Sogar unsere Kleine hat sich zeitweise einfach in den Sand setzen lassen und hatte ihren Spaß. Weitaus gemütlicher als der Striezelmarkt am Vortag. Zurück im Hotel kam das Babyphone zum Einsatz. Wir haben die kostenfreie und wirklich schöne Saune im Hotel genutzt und konnten so sogar noch etwas Wellness machen. Richtig schön!

Am Montag mussten unsere Freunde allerdings wieder arbeiten und wir beschlossen, es doch nochmal auf den Weihnachtsmarkt zu versuchen. Immerhin war es ein Montag und wir waren früh dran. Unser Zug sollte erst am Abend gehen. Wir hatten Glück, die Besucherzahl war überschaubar und wir konnten uns den ganzen Weihnachtsmarkt ganz entspannt anschauen und unsere Große nochmal mit der Eisenbahn fahren lassen, wo sie sogar den Platz in der Lock vorne ergattert hat. Das wäre Samstags undenkbar gewesen. Leider hat das Wetter nicht mehr ganz so mitgespielt, es hat immer mal wieder geregnet und war sehr kalt, so dass wir den Tag nicht komplett draußen nutzen konnten, sondern uns auch mal in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum zurück gezogen haben. Das war etwas schade, ich hätte gerne noch mehr von Dresden gesehen, ich finde diese Stadt einfach so schön. So mussten wir die Kinder auch immer wieder in die Schneeanzüge stecken, wieder ausziehen usw. 
Am späten Nachmittag ging dann unser Zug zurück. Dieses Mal hatten wir ein Familienabteil für uns, was wirklich super war. Es wurde etwas gespielt und gegessen, dann haben wir die Kinder in ihre Schlafanzüge gesteckt und schlafen gelegt. Die Große ist sofort im Kinderwagen eingeschlafen, die Kleine hatte einen etwas unruhigeren Schlaf auf meinem Arm. Beim Aussteigen, es war schon halb zehn am Abend, kam die Kleine in die Manduca, die Große blieb im Kinderwagen bis zum Auto. Im Auto sind sie wieder eingeschlafen und so konnten wir sie zu Hause ganz einfach ins Bett legen.

Ich muss sagen, dass man sich eine längere Bahnfahrt mit Kindern auch ruhig zumuten kann. Ich war positiv überrascht. Sie haben viel zu sehen und können sich doch mehr bewegen als im Auto. Allerdings hat man auch sehr viel Gepäck, daher war ich doch froh, dass wir eine Direktverbindung hatten und nicht umsteigen mussten.  Und zu Dresden kann ich nur sagen: So nette Menschen dort, eine wunderschöne Stadt, immer wieder eine Reise wert.