Mittwoch, 1. August 2018

Begeistert von den Niederlanden


Nach jeder Menge weiten und großen Reisen, sollte diese hier etwas kleiner und spontaner ausfallen. Und ich kann sagen – sie war deshalb nicht weniger schön. Erst zwei Tage vor Abreise viel die Entscheidung zu fahren. Wir buchten uns in ein Bungalow in der Nähe des Freizeitparks Efteling ein.



Freizeitpark Efteling

Wir hatten uns einen sehr heißen Tag für unseren Besuch ausgesucht aber da es die ganze Woche lang ungewöhnlich heiß dort sein sollte, brachte es nichts, an einem anderen Tag zu fahren. Der Vorteil war, dass wir nirgendwo lange anstehen mussten. Im Schnitt waren es 15 Minuten. Der Park erfüllt jegliche Kinderträume (und meine eigenen auch, ich geb´s ja zu). Zuerst liefen wir durch den Märchenwald. Der war eh schön schattig und die Kinder konnten Zwerge suchen, das Hexenhaus von Hänsel und Gretel bewundern, das schlafende Dornröschen beobachten und sich die Geschichten anhören, die vor jeder Attraktion in Kurzfassung und in vier Sprachen auf einem Buch standen. Eine Fahrt durch den Palast der Fantasie oder durch die zauberhafte Welt der Elfen und Trolle waren absolute Highlights. Diese Themenwelten waren so zauberhaft und märchenhaft aufgebaut, dass man aus dem Staunen und Träumen nicht mehr herauskam. Natürlich gab es noch andere Attraktionen, die man sicher in mehreren Parks findet aber nicht in der Hülle und Fülle. Mit Karussells, Bimmelbahnen, Bootsfahrten und einem Mittagessen in einem Pfannenkuchenlokal ging der Tag viel zu schnell herum. Ganz verzaubert und begeistert traten wir den Heimweg an und brachten glückliche Kinder ins Bett. Wir haben mit Sicherheit nicht alles gesehen und werden das bestimmt nachholen.


Einen weiteren Tag verbrachten wir in der Umgebung mit einer schönen Fahrradtour. Außerdem nutzten wir den Pool und die Spielplätze in der Anlange. Unser Bungalow war leider etwas einfach. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Niederländer eine so extreme Hitze nicht gewohnt sind. Es gab keine Klimaanlage, der Container heizte wahnsinnig schnell auf und die Fenster konnte man durch fehlende Fliegengitter nicht öffnen. Also freuten wir uns auf unser Hotel und unsere nächste Station.


Harmelem – ein Vorort von Utrecht

Wer so kurzfristig unterwegs ist bekommt natürlich keine bezahlbare Unterkunft mehr am Meer. Hinterher stellte sich das aber als gar nicht schlimm heraus. Das schöne, kleine Dorfhotel lag direkt am Kanal. Ok, vielleicht nicht gerade eine Kunst in den Niederlanden aber für uns und die Kinder eine Besonderheit. Den Blick aufs Wasser konnten wir also auch ohne Meer von Frühstückstisch und vom Hotelzimmer aus genießen. Auch dieses Hotel hatte keine Klimaanlange, es gab aber dank der großen Hitze kostenloses Flaschenwasser so viel man wollte und einen Ventilator ins Zimmer. Sehr lieb.

Noch am Tag unserer Ankunft schauten wir uns ein tolles Eisenbahnmuseum in Utrecht an, das uns das Hotel empfohlen hatte. Ein klasse Museum für Groß und Klein inklusive Zeitreisen, Vorführungen und jeder Menge Waggons zum Begutachten. Sollte man unbedingt gesehen haben. Danach ging es nach Utrecht rein. Eine süße Stadt, wie eigentlich jede, die wir in den nächsten Tagen sehen durften. Überall Geranien und schöne Häuserfronten am Kanal gelegen. Gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Läden, sehr individuell.

Am nächsten Tag stand die Käsestadt Gouda auf dem Programm. Eigentlich war es für diesen Ausflug auch viel zu heiß aber ich wollte unbedingt auf einen Käsemarkt. Auch hier gab es kostenloses Trinkwasser und die Lokale waren fast alle mit Planschbecken für die Kinder ausgestattet. Die großen Käselaibe fanden wir alle total interessant und zum Abschluss gab es ein leckeres, belegtes Baguette. Das kann man dort wohl überall gut essen und es gab in den nächsten Tagen einige. Liebevoll belegt, mit leckerem Käse, Salat und Gemüse nach Wahl. Nach dem Mittagessen ging es dann an den Strand, was von Gouda oder überhaupt von fast überall aus gar keine große Entfernung war. Ungewohnt für uns war es, mal an einem vollen Strand zu sein, wo wir sonst immer Urlaube an naturbelassenen, weniger touristischen Orten machen. Aber das Wetter war einfach zu einladend und wir genossen lange das kühle Nass an diesem Tag.

Dann stand noch Den Haag auf dem Programm. Diese Stadt wollte ich gerne sehen. Wir recherchierten nach einer Attraktion für Kinder, mit der wir diesen Städtetrip verbinden konnten und landeten so zuerst auf einer schönen Schmetterlingsfarm, kurz vor Den Haag. Danach ging es in die Stadt rein. Ich bin eher der Fan von kleineren Städtchen wie Utrecht oder Gouda aber auch diese etwas größere Stadt hatte einfach eine schöne Stimmung mit all den kleinen Lädchen und verschiedenen Cafés.

Nach einer Woche mussten wir schon wieder zurück. Wir werden sicherlich wieder kommen in das Käseland mit den schönen Strohdächern, Kanälen durch die Städtchen, grünen Wiesen mit Kühen und mit super Fahrradwegen. Es gibt außerdem noch einige Parks, die wir dort gerne noch mit den Kindern besuchen wollen. Gutes kann oft so nah sein und das beruhigt uns etwas bzw. weckt Vorfreude auf die zukünftigen Reisen. Mit bald vier Kindern werden die Urlaube sicherlich eher so aussehen - und das ist schön.





Mittwoch, 14. März 2018

Kapstadt Teil 3 und der Abschied

Nachdem der Sonntagvormittag eher unspektakulär war, fuhren wir am Nachmittag in das Stadtviertel Bo-Kaap. Man kennt es durch die Bilder mit den vielen bunt bemalten Häuschen. Die wollte ich unbedingt noch sehen und ein bisschen durch das Viertel schlendern. Aber wie sagt man so schön, Fotos sind geduldig. Es gab diese bunten Häuschen und sie waren auch schön anzusehen aber dass man in diesem Stadtviertel besser nicht aussteigt, sieht man auf den Bildern nicht. Ein paar Touristen trauen sich für ein paar Fotos auf die Straße, so auch wir. Aber mit “gemütlich durch das Viertel schlendern“ hat es nichts zu tun. Wir fühlen uns nicht wohl und werden dazu gleich mal vorgewarnt, wo man besser nicht lang laufen sollte. Das hatte ich mir anders vorgestellt und war etwas enttäuscht aber immerhin nahmen wir ein paar geduldige Bilder mit.

Montag haben wir dann nochmal einen schönen Strandtag bei perfekten 30 Grad eingelegt. Wir fuhren dazu nach Fish Hoek, da uns dort der Strand mit Spielplatz so gut gefallen hatte. Außerdem wollten wir Mittags nochmal im schönen Simons Town Fisch essen und bummeln. Das Essen war wieder sehr lecker. Am Nachmittag beschlossen wir dann doch nochmal den Strand zu wechseln um so viel wie möglich gesehen zu haben. So landeten wir am Houte Bay, der uns nicht ganz so gut gefiel aber den Kindern war das egal. Sie lieben den Strand und spielten auch dort schön. An dem Tag konnten wir nochmal viel Sonne einfangen. Gestern starteten wir den Tag schonmal mit Koffer packen. Was muss das muss. Zum Mittagessen fuhren wir dann nochmal an die Waterfront und fanden ein Restaurant, das Bo-Kaap Curry anbot. Doch nochmal einen Punkt für das bunte Stadtviertel. Es war so lecker und afrikanisch! Die Kinder bekamen eine Pizza und so bummelten wir gestärkt die Waterfront entlang, nahmen noch ein paar Spielplätze und Geschäfte mit und so endet auch schon viel zu schnell der letzte Tag von einem ganzen Monat in Südafrika. Heute heißt es Wohnmobil abgeben, den Rest packen und ab zum Flughafen.

Ein kleines Fazit: Südafrika ist jede Reise wert. Auch mit Kindern. Das Land ist so kinderfreundlich. Fast jedes Restaurant hat einen eigenen Spielplatz, manche sogar drinnen. Die vielen Strände sind toll für Kinder aber vor allem die vielseitige Tierwelt hat überzeugt. Der Flug ist etwas lang aber wenn man wirklich Sommer haben will um die Jahreszeit, muss man das in Kauf nehmen. Dafür nur eine Stunde Zeitverschiebung. Somit haben wir die Zeitumstellung nächste Woche in Deutschland schon gleich drin. Auch campen in Südafrika können wir empfehlen. Die Campingplätze sind sehr besonders gelegen und waren meistens sehr gepflegt und gut bewacht. Wir haben uns immer sicher gefühlt. Nur vier Wochen campen mit kleinen Kindern wäre zu lang geworden. Wir sind dann doch an unsere Grenzen gestoßen. Unsere Kinder sind einfach noch zu klein, um sich lange alleine zu beschäftigen. Das heißt, wenn man nicht mit kochen, abspülen oder Wohnmobil sauber halten beschäftigt war, war Bespaßung angesagt und es blieb einfach keine Minute, um mal die Füße hochzulegen. Und ein Wohnmobil in der Natur wird einfach schnell dreckig. Gerade wenn kleine Kinder immer wieder rein und rausgehen. Die letzte Woche im Appartement kam jeden Tag jemand zum Sauber machen, was wir sehr genossen haben. Auch den einen oder anderen Restaurantbesuch haben wir uns in der letzten Woche gegönnt, auch wenn das der Reisekasse natürlich nicht ganz so gut tut. Aber man kann auch teurer (und schlechter) essen als in Südafrika. Und die afrikanische Küche und den Wein hätten wir wirklich nicht verpassen dürfen.
Man merkt, dass man in diesem Land vorsichtig sein und auf sich aufpassen muss. Mit verschlossenen Türen durch die Stadt fahren oder nicht einfach an jeder beliebigen Stelle spazieren gehen, wie man das von Deutschland kennt, hat man aber schnell raus. Aber wir haben uns nie wirklich Gefahr ausgesetzt und nur selten wirklich unwohl gefühlt. Im Gegenteil, wir sind sehr oft auf Hilfsbereitschaft gestoßen, was schon bei Kleinigkeiten angefangen hat, zb unser großes Fahrzeug in eine Parklücke zu winken. Überrascht hat uns auch der gesittete Verkehrsstil hier, vor allem auf dem Land.
Drei mal haben wir medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen und uns wurde in den Apotheken immer Kompetent geholfen. Wir waren unsere Beschwerden schnell wieder los.
Wir dachten wir sehen nicht nur zwei der Big 5, allerdings wurden wir hier mit einer großen Vielzahl von anderen Tierarten überrascht und entschädigt.
Wären wir als Paar ohne Kinder verreist, hätten wir sicher noch mehr Wein probiert und die tollen Weingüter besucht, die uns von vielen Seiten ans Herz gelegt wurden. Vielleicht wären wir auch mehr shoppen und essen gegangen. Beides kann man hier auch sehr gut. Aber wir sind stolz überhaupt diese Reise mit den Kindern gemacht zu haben und froh, ihnen so viel zeigen zu können. Als Paar stellt das auch die ein oder andere Herausforderung dar, die wir alle gut gemeistert haben. Ich denke, jeder ist auf seine Kosten gekommen, was das Wichtigste ist. Dafür muss man einfach auch mal einen eigenen Wunsch zurück stellen. Aber immerhin: Papa bringt sechs Flaschen Wein mit nach Hause und Mama ein neues Kleid. Und unsere Große meinte heute morgen beim Auschecken: “Aber Mama ich will noch hier sein.“ Nur ihre Socken für den Flug wollte sie nicht anziehen. Da wird sie sich wieder dran gewöhnen müssen.

Samstag, 10. März 2018

Kapstadt Teil 2 (V&A Waterfront)

Kapstadt ist wirklich ein Ort voller Kontraste. Armut, Wellblechhütten und Kriminalität auf der einen - Natur, tolle Kulissen und moderne Stadtteile auf der anderen Seite.

Heute ging es nach einem gemütlichen Vormittag im Appartmenz zur V&A Waterfront. Nachdem wir zum ersten Mal in unserem Urlaub ewig gebraucht hatten, um einen Parkplatz zu finden und ich sah, wie viel da los war, hatte ich schon keine Lust mehr. Bisher waren wir eher abseits der Touristen, in Kapstadt geht das natürlich weniger. Dann bekamen wir aber zufällig einen Parkplatz gegenüber des Oranjezicht City Farm Market, der nur jeden Samstag bis 14 Uhr geöffnet war und als ich die Leckereien da sah, hob sich meine Stimmung gleich. Ein kleiner Food Market, sowas lieben wir und wir holten uns viele Kleinigkeiten zum Probiere. Viel zu schnell waren wir satt, es hätte noch so viel mehr gegeben. Die Stimmung auf dem kleinen Markt gefiel uns auch gut. Etwas abseits von der Masse, sehr gemütlich. Dann stürzten wir uns aber doch frisch gestärkt in den Trubel auf der V&A Waterfront. Auch da war es dann besser als gedacht. Es gab immer wieder Spielplätze und tolle Srraßenmusiker und an einer der Schiffsablegestellen, hatten sich ein paar Robben nieder gelassen, die die Kinder und wir lange beobachteten. Wir verbrachten den restlichen Tag dort, lernten noch andere Eltern mit Kind aus der Schweiz kennen, unterhielten uns während die Kinder spielten und fuhren gut gelaunt wieder in unser Appartment.

Kapstadt Teil 1 ( Kap, Tafelberg und Pinguine)

Nachdem unsere kleine Pechsträhne ganz langsam am Abebben war, fuhren wir Richtung Kapstadt und kamen am Mittwoch in Simons Town an. Das einchecken auf dem Campingplatz stellte sich als sehr kompliziert heraus und kostete uns einen halben Tag. Wie sich herausstellte, war der Campingplatz städtisch. Manche Dinge sind wohl weltweit gleich. So verlief der Mittwoch eher unspektakulär und unsere Stimmung stieg deshalb nur langsam. Außerdem waren wir irgendwie ausgelaugt, uns passierten lauter blöde Fehler. Rotwein zum Fisch bestellen, Geldbeutel im Auto liegen lassen, um mal nur zwei Punkte zu nennen. Am Donnerstag ging es dann aber schlagartig bergauf. Wir machten uns direkt nach dem Aufstehen und einem Frühstück auf den Weg zum Kap der guten Hoffnung. Schon der Weg dort hin bot eine tolle Aussicht auf die Küste und wir begegneten noch einmal Zebras, Straußen und Affen. Außerdem Robben, allerdings sehr weit weg. Weil wir so früh dran waren, konnten wir auch am Kap in Ruhe Bilder machen und die noch etwas nebelige Stimmung genießen. Ein ganz toller Ort, finde ich. Als dann die Touristenbusse ankamen, machten wir uns auf dem Weg zum nächsten Ziel: Boulders Beach. Dort hat sich nämlich eine Kolonie Pinguine niedergelassen, die wir noch sehen wollten. Zwar habe ich mir das ganze etwas idyllischer vorgestellt - es war sehr viel los und man lief einen Holzsteg und nicht direkt am Strand - aber man kam den Pinguinen sehr nah. Es sind so viele, sie verteilen sich überall und sie leben in freier Natur, was für uns das Wichtige und Besondere war. Unsere Große war ganz begeistert und die Kleine watschelte den Holzsteg hin und her und wurde von den anderen Touristen liebevoll als “kleiner Pinguin“ betitelt. Eine weiterer, erfolgreicher Ausflug an diesem Tag. Zeit zum Mittagessen und wir ließen uns in dem süßen Fischerdörfchen  Simons Town nieder. Wir fanden zufällig ein kleines Restaurant, von dem ich mal in einem Blog gelesen hatte, etwas abseits vom Trubel und aßen Fisch & Chips. Absolut lecker bei freundlichster Bedienung und direkt am Hafen. Dort liefen wir noch kurz den Steg entlang, hatten einen tollen Ausblick auf die Schiffe und konnten den Kindern sogar noch einen Seestern zeigen. Perfekt. Den Mittagsschlaf über fuhren wir weiter nach Muizenberg. Die bunten Strandhäuser dort standen noch auf meiner persönlichen Liste und ich stieg aus, während die Kinder noch schliefen und Papa im Auto Wache schob. Ein total schöner Anblick und perfekt für ein paar schöne Fotos. Der Strand an sich war auch schön, man hätte definitiv noch etwas verweilen können aber wir mussten weiter, denn wir sollten heute im Appartment in Kapstadt einchecken. So war es gebucht. Frisch bezogene Betten, eine tierfreie Dusche und viel viel Platz. Zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, Wohnzimmer und Küche. Ausblick auf Meer und Tafelberg. Hallo Luxus! Hier werden wir nun den Urlaub gemütlich ausklingen lassen. Und weil wir ja nun luxuriös wohnen, gab es zum Abendessen gleich mal Sushi.

Gestern stand dann mein Geburtstag an, der mit einem leckeren Frühstück und ein paar Überraschungen begann. Dann machten wir uns auf zum Tafelberg. Das Wetter dafür war perfekt, es hin keine Wolke über dem Naturweltwunder. Wir hatten auf einen Tipp hin Tickets vorgebucht und kamen tatsächlich an der langen Schlange vorbei, gleich in die Gondel. Die Seilbahnfahrt war natürlich ein Highlight für die Kinder und wir genossen den herrlichen Ausblick auf Kapstadt während der Fahrt und genauso oben. Wir verbrachten viel Zeit, machten Bilder und aßen auch in dem Cafe oben zu Mittag. Ich hatte ja schließlich Geburtstag. Hallo Luxus! Dann ging es wieder runter. Ein gelungener Ausflug. Nachmittags wurde ich noch mit einer zweistündigen (war wohl nötig) Maniküre-/Pediküre Kombo überrascht und wir ließen den Tag gemütlich ausklingen. Die nächsten Tage werde ich also auf schönen Füßen durch Kapstadt spazieren - und wieder berichten.





Mittwoch, 7. März 2018

Verfluchtes Abenteuer (Ceres)

Eigentlich fing unsere weitere Route super an. Die recht lange Fahrt lief gut und wir machten ausnahmsweise mal Rast in einem Restaurant bei Robertson, damit wir endlich mal eine Weinprobe machen konnten. Dazu gab es südafrikanisches Essen. Für mich Oestrich (Strauß) Stroganov. Ich habe selten so gut gegessen und es sehr genossen. Das Restaurant bot auch einen tollen Spielplatz und unsere Große fand gleich einen kleinen Freund, mit dem sie dann schön gespielt hat.
Wir steuerten den Campingplatz an, der auf der Hinfahrt noch zu hatte, der aber, dank einer Farm, besonders toll für Kinder sein soll. Alles wirkte auch gleich sehr abenteuerlich und der Besitzer sehr freundlich. Der Campingplatz liegt in einem großen Waldareal, viele Feuerstellen und Tippizelte, wie im Film, ein kleiner See mit einem Paddelboot und einem selbstgebauten Steg und hinter uns Berge mit einem Wanderweg zum Wasserfall. Der Platz ohne Elektrizität, nur an ein paar Haupstellen konnte man Strom zapfen aber das Wohnmobil anschließen, konnte man nicht. Eigentlich hört sich das alles ja auch sehr gut an und eigentlich war es das auch. Aber irgendwie war der Platz verflucht. Es fing am Abend damit an, dass wir weder Feuerzeug noch Streichholz fanden, was ohne Elektrizität und ohne Supermarkt in der Nähe ein Problem darstellen kann. Wir behalfen uns irgendwie aber mit Lagerfeuer oder warmen essen war halt nichts. Zum ersten mal in unserem Urlaub schliefen wir ausnahmslos alle sehr schlecht, wofür wir auch noch keine Erklärung haben. Für den nächsten morgen waren wir dann um 9 Uhr zum Kühe melken und Tiere füttern verabredet. Die Kuh war unserer Großen erstmal nicht ganz geheuer, mit Mama hat sie dann aber doch etwas gemolken. Und die Milch hat auch gut geschmeckt. Beim Füttern der anderen Tiere (Ziegen, Hühner, Hasen, Enten und das Kälbchen bekam noch Milch) war sie dann aber voll dabei und auch die Kleine war ganz begeistert von den Tieren und wollte sie immer streicheln. Das war also ein voller Erfolg. Wir bekamen allerdings auch schnell mit, dass auf dem Hof vier sehr große und stürmische Hunde leben. Sehr liebe Hunde, die sich einfach sehr über Gäste freuen. Wir waren aber die einzigen Gäste, wir bekamen von zwei der vier Hunde die geballte Freude ab, in dem sie an uns hochsprangen, ableckten usw. Die Hunde hatten Freigang, sie durften das ganze Areal nutzen, kamen also immer wieder überraschend angerannt. Sehr glückliche Hunde, keine Frage. Für uns hieß das aber, das wir die Kinder nicht laufen lassen konnten, da die Hunde sie einfach umgerannt hätten. Leider bekamen die Kinder auch so schon eine heiden Angst. Da sind sie von zuhause einfach kleinere, nicht so stürmische Exemplare gewohnt. Der Vorteil der Hunde war, dass sie die angriffslustigen Baboons vertrieben, die wir nur von weitem hörten. Nach dem Füttern nutzten wir das Paddelboot und den See und aßen dann zu Mittag. Dank dem Besitzer hatten wir auch wieder Streichhölzer. Dann packten wir unsere Sachen und machten uns zu Fuß auf zu dem Wasserfall, wo man auch ganz toll baden können soll. Der Besitzer sprach von 45 Minuten, Schatten aber auch einem kleinen Stück, welches man die Kinder wohl tragen müsse. Die Kleine sollte eh in der Trage Mittagsschalf machen und ein Stück könnten wir die Große auch tragen. Los ging's. Von Schatten erstmal keine Spur und schon bald ging das Klettern los. Da nur von einem kleinen Stück gesprochen wurde dachten wir, dass es ja bald aufhören müsse und gerieten so immer weiter hoch. Der Weg wurde auch mal besser, was uns wieder dazu veranlasste weiter zu laufen. Dann aber doch wieder klettern. Die Sonne war stark, die Kinder mit Hüten, Creme usw. gut geschützt, wir aber weniger und warm wurde uns irgendwann allen. Der Frustpegel stieg, weit und breit kein Wasserfall, die Kinder wurden ungeduldig und vor allem wurde es gefährlich und rutschig. Der Punkt für uns umzudrehen. Ohne Erfolg, total platt. Das hatten wir uns schöner vorgestellt. Endlich waren wir am Wohnmobil und wollten erstmal nur duschen. In der Dusche vom Campingplatz überraschte uns dann erstmal eine riesen Spinne. Eine Huntsman Spider, wie wir heraus fanden. Giftig ja, aber vergleichbar mit einer Wespe. Trotzdem quartierten wir sie aus, bevor unsere Kleine wieder auf die Idee kam, Streichelzoo zu spielen. Übersehen hätte sie sie bestimmt nicht. Dann kam aber gleich Spinnes großer Bruder um die kleine Schwester zu suchen. Ich habe eigentlich keine Angst vor Spinnen, bei dem Anblick beschlossen wir aber alle, es bei einer Katzenwäsche zu belassen. Entspanntes duschen geht anders. Sauber werden leider auch. Während ich innerlich beschloss, nie wieder zu campen, schmiss Papa ein Feuer an. Auch wenn uns allen nach Bett zumute war und wir Kopfschmerzen hatten, mussten die Kinder ja noch was essen. Gut geschalfen hatten wir trotz der Strapazen wieder nicht. Ich war froh, als heute der morgen anbrach. Nach einem Frühstück wollten wir gleich aufbrechen. Nichts wie weg und endlich nach Kapstadt. Und dann war der linke Vorderreifen platt. Papa also raus, Reifen gewechselt, hilft ja nichts, und dann aber los. Wir fuhren zur nächsten Werkstatt. Die fanden heraus, dass der Reifen schon geflickt war und aus der Stelle Luft raus kam. Wir liesen den Reifen wieder flicken und aufziehen, bezahlten für eine gute Stunde Arbeit 5 € plus Trinkgeld und machten uns endlich auf den Weg.

Wir hoffen nun noch auf ein paar schöne und erholsame Tage in Kapstadt. Energie und Luft sind gerade etwas raus. Und ich muss sagen, dass mein Limit an Campinglust gerade auch erreicht ist. Naja, bei vier Wochen Urlaub auf eigene Faust, kann nicht immer alles gut laufen. Wir melden uns dann aus Kapstadt wieder.

Montag, 5. März 2018

HAPPY Birthday und ganz viel Strand - Mosselbai


Unsere nächste Fahrt war mit knapp vier Stunden angesetzt, allerdings wurde es deutlich länger. Der Grund dafür war leider eine erste Panne und es dauerte danach noch eine Weile, bis wir den abgelegenen und nicht ausgeschilderten Campingplatz in der nähe von Mosselbai gefunden hatten. Die Panne war dann zum Glück nichts großes. Die Werkstatt wollte nicht einmal etwas dafür haben. Ein Trinkgeld gab es natürlich trotzdem. Generell stoßen wir hier übrigens auf viel hilfsbereitschaft. Dank der schlechten Beschilderung wahrscheinlich, waren wir für die nächsten drei Nächte die einzigen Gäste auf dem Campingplatz mit einer herrlichen Aussicht auf die Bucht. Zwar musste man zum Strand fahren und für Kinder gab es auch nichts spezielles aber sie fanden auch so ihre Beschäftigung dort und wir fuhren auch jeden Tag zum Strand runter. Interessant war, dass man dazu durch ein Dorf musste, das komplett zu war. Man kam nur durch eine Schranke beim Pförtner rein und raus. An Dörfer, die komplett umzäunt oder ummauert sind, haben wir uns hier schon gewöhnt. Wobei bisher die Schranke mit Pförtner fehlte. Jedes Dorf hat hier eben seine Sicherheitsvorkehrungen und braucht diese auch. Südafrika ist eines der gefährlichsten Länder der Welt, so liest man, und das betrifft vor allem die Einheimischen. Sie schützen sich einfach. Den ersten Tag verbrachten wir nur am Strand und aßen am Abend bei herrlicher Aussicht auf dem Campingplatz. Gestern stand dann Papas Geburtstag an. Wir starteten den Tag mit einem Frühstück und der Ausflugswunsch des Geburtstagskindes war ein Besuch in den südafrikanischen Baumarkt. Danach noch etwas bummeln, Burger essen und den Nachmittag verbrachten wir am Strand.

Heute geht unsere Fahrt weiter Richtung Kapstadt. Morgen wären wir gerne dort. Ich möchte gerne meinen Geburtstag dort verbringen und es stehen auch noch einige “Kapstadtpunkte“ auf unserer Liste.

Den Kindern geht es super. Viel Strand und den ganzen Tag draußen und Mama und Papa. Der Urlaub im freien bringt aber auch den ein oder anderen Kratzer mit sich, der dann aber schnell wieder vergessen ist. Vor allem mit Elefantenmotiv-Pflaster.

Freitag, 2. März 2018

Rasten und verarbeiten in Jeffreys Bay

Den östlichsten Punkt unserer Reise hatten wir mit dem Nationalpark erreicht. Ziemlich erschöpft und teilweise etwas angeschlagen beschlossen wir uns einen schönen Ort für eine zweitägige Pause zu suchen. Wir fuhren nur eine Stunde nach Jeffreys Bay und fanden dort einen schönen Campingplatz direkt am Meer. Unser Stellplatz grenzte direkt am Strand, nur auf dem Sand war man dem Meer noch näher. Der Sand war dieses mal nicht ganz weiß und fein, was an den Unmengen von Muscheln lag, die dort angespült wurden. Man fand ganz außergewöhnliche und die Kinder spielten gerne damit. Von dem Strand aus konnte man auch wieder Delfine beobachten, was für mich ein echtes Highlight ist. Dadurch, dass das Wasser an diesem Strand schneller tiefer wurde, waren die Delfine näher und unsere Große konnte sie auch beobachten, was uns besonders gefreut hat. Man will den Kindern auf so eine Reise ja so viel wie möglich zeigen können und mitgeben. Wir verbrachten zwei Nächte hier, erholten uns gut bei dem sonnigen Wetter am Strand, haben gegrillt, aßen praktisch direkt am Meer und einen Spielplatz gab es auch. Auch unsere Große macht sich so ihre Gedanken über das Gesehene. Beim ins Bett gehen gab es folgendes Gespräch:

Papa: “Im Meer leben ganz viele Tiere. Delfine, Wale, Krebse, Muscheln, kleine Fische usw.“
Die Große: “Und Elefanten wohnen nicht im Meer, weil die so groß sind.“
Papa: “Wale sind noch größer und wohnen trotzdem im Meer aber Wale können nicht laufen, manche Tiere können nur schwimmen.“
Die Große: “Aber der Krebs kann doch auch laufen.“

Den Regentag heute nutzen wir zum Weiterfahren. Wir fühlen uns erholt. Und auf unserer Liste steht noch Kapstadt. Davon haben wir bisher nicht viel gesehen und werden zum Erkunden dort sicher noch einige Tage brauchen.

Mittwoch, 28. Februar 2018

Ein tierisches Highlight - der Addo Elephant Park

Endlich war es soweit. Elefanten zum Greifen nah. Unser Campingplatz war nur fünf Fahrminuten vom Park entfernt und so machten wir uns gestern, nach dem Frühstück, direkt auf den Weg. Die Große bekam extra für diesen Anlass eine alte Kamera von mir, die sie dann gleich parat hielt. Wir hielten als erstes nach großen Elefanten Ausschau, doch das erste, was wir entdeckten, war tatsächlich eine Schlange. Übrigens schon eine mehr als in Australien (ich weiß, ich wiederhole mich). Wir fuhren ein Stück, es war total spannend. Was erwartet uns als nächstes? Sehen wir überhaupt wilde Tiere oder halten sie sich eher versteckt. Es ist nun mal kein Zoo. Kein Schild “links zu den Löwen“ und keine Gehege in denen dann zuverlässig die Elefanten und Zebras parat stehen. Die Tiere leben hier in freier Natur, werden auch nicht gefüttert. Nach einem Stück sahen wir dann zwei Strauße beim Wettrennen und dann kam auch gleich eine Herde Zebras. Wir waren jetzt schon ganz begeistert. Ein Stück weiter an einem Wasserloch entdeckten wir sie dann, die erste Elefantenherde mit einem Jungen. Man darf nicht aus dem Auto aussteigen, trotzdem waren sie zum Greifen nah. Wir beobachteten sie eine Weile, machten Fotos und fuhren weiter. Rast machten wir in einem eingezäunten Bereich. Aussteigen auf eigene Gefahr, denn es gibt auch Löwen und Leoparden im Park, aber es schien uns gut abgesichert, andere stiegen ebenfalls aus und da man ansonsten nur im Auto sitzt, war uns nach Beine vertreten. Wir kochten und aßen gemütlich, dann ging es weiter auf die Suche. 1640 km2 hieß es zu erkunden. Das schafft man natürlich nicht aber wir wollten den Tag voll nutzen. Am Ende waren es fünf Elefantenherden, die wir entdeckten, viele viele Zebras, Büffel, Strauße, die besagte Schlange, Schildkröten, verschiedene Antilopen, Warzenschweine und Dung Beetle. Verpasst haben wir leider die Löwen und Leoparden aber man muss wohl auch wirklich Glück haben, sie zu Gesicht zu bekommen. Und die Erdmännchen hätten wir gerne noch gesehen. Wir blieben bis fast zum Ende. So ein gelungener Tag, an den wir noch lange denken werden. Vor allem die Große kam voll auf ihre Kosten, durfte auch vorne bei uns sitzen und schaute gespannt aus dem Fenster. Die Kleine hatte allerdings noch nicht so viel von dem Park. Kurz waren die Tiere interessant aber ihr Hauptinteresse besteht aktuell in “laufen, laufen, laufen“ was aber bei Fahrt im Wohnmobil schlecht geht. Wenn sie nicht auf den Schoß wollte hatten wir ein paar Sachen zum Bespaßen parat, ansonsten schlief sie zum Glück recht lange.
Wir hatten überlegt, den Park an zwei Tagen zu besuchen, dann aber beschlossen, es zu lassen. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, es wäre sicherlich nicht nochmal so besonders geworden. Außerdem war es doch recht anstrengend, die hügeligen Straßen zu fahren, die Augen offen zu halten und es hatte auch über 30 Grad, was recht warm wird, bei offenen Fenstern, aber man will ja Fotos machen. Zudem hatte die Kleine nicht so viel davon.
Wir vielen am Abend völlig kaputt und glücklich ins Bett. Ein großes Ziel dieser Reise wurde erreicht und hat alle Erwartungen übertroffen. Und strahlende Kinderaugen machen eh immer glücklich

Montag, 26. Februar 2018

Ein Nationalpark im Vergleich ( Buffalobay und Wilderness)

Gut eine Stunde brauchen wir, bis wir den nächsten Campingplatz erreichen. Es ist der erste Tag mit gelegentlichen Schauern und nur um die 20 Grad. Wir lassen uns also Zeit mit der Fahrt. Unser nächster Campingplatz am Buffalobay liegt direkt am Meer auf einer Landzunge. Links und rechts von uns Meer. Allerdings ist verhältnismäßig viel los, was dem Ganzen etwas die Romantik nimmt. Wir parken und steigen nur aus, um etwas einzukaufen. Dabei können wir die Surfer beobachten, die das windige Wetter nutzen. Den Rest des Tages ruhen wir uns im Wohnmobil aus. Am nächsten Tag ist das Wetter wieder deutlich besser und der Wilderness Nationalpark steht auf dem Programm. Ein relativ teurer Eintritt und nochmal Geld für eine immerhin eineinhalb Stunden lange Bootsfahrt klingen vielversprechend aber wir sind eher enttäuscht. Vielleicht haben wir dafür auch schon zu viele Vergleichsmöglichkeiten mit Nationalparks, vor allem in Australien und Kroatien. Es geht eine Straße direkt am Nationalpark entlang und er ist sogar bewohnt. Ein paar besondere Vogelarten gibt es und immerhin ist die Bootsfahrt für die Kinder ein Highlight. Außerdem nutzen wir eine wirklich schöne Grillstelle mit Spielplatz im Park. Trotzdem würden wir wohl nicht wieder kommen. Dafür war dann die Rückfahrt zum Campingplatz umso schöner. Wir machten Stops an Aussichtspunkten entlang der Garden Route und hielten an zwei sehr schönen Stränden. Von den Stränden hier sind wir wirklich positiv überrascht. Einer schöner als der andere. Viel naturbelassen, kein Massentourismis was heißt, wenig Menschen an den Stränden. Die Stops gefallen den Kindern, sie lieben den Strand. Dann kommen wir noch an einem Farmers Market vorbei, mit einem tollen Spielplatz und einer Kaffeerösterei. Da wurde natürlich gleich probiert und eine Kleinigkeit für zuhause eingekauft. Ein schöner Abschluss des Tages. Heute morgen hieß es dann schon wieder packen (so viel ist das mit einem Wohnmobil ja nicht) und weiter fahren. Wir wollten unbedingt einen Campingplatz am Addo Elephant Nationalpark erreichen. Die Fahrt ging über drei Stunden. Wir machten Rast in Jeffreysbay und aßen Fisch inklusive Meeresblick und atemberaubenden Strand und fuhren die letzte Stunde an Port Elizabeth vorbei und erreichten unser Ziel. Ein toller Campingplatz an einem Fluss mit wenig Betrieb. Gefällt uns sehr gut. Die Kinder können hier frei herumlaufen, einen kleinen Spielplatz gibt es auch. Und morgen heißt es dann ab in den Nationalpark. Da freuen wir uns alle sehr darauf. Man darf mit dem eigenen Fahrzeug durchfahren, allerdings nur an bestimmten, bewachten Stellen aussteigen, da es neben den Elefanten auch Löwen und Leoparden geben soll. Klingt aufregend. Wir sind schon ganz gespannt.

Generell sind wir am Abend ziemlich müde und liegen oft um 21 Uhr im Bett. Die vielen Eindrücke, das Wetter und dann zwei kleine Kinder, die bei Laune gehalten werden wollen. Es soll ja jeder auf seine Kosten kommen. Dann kochen, spülen....aber wir haben das Gefühl, dass wir dank Wohnmobil dem Land sehr nah kommen und wollen es hier nicht missen. In diesem Sinne: gute Nacht!


Freitag, 23. Februar 2018

Unverhofft kommt oft - Glentana und Oudtshoorn

Unsere Fahrt geht weiter. Knapp 300 km liegen vor uns. Ziel ist Oudtshoorn, die Hochburg der Straußenfarmen. Wir fuhren am morgen los und machten Zwischenstopps in ein paar Städtchen, die immer schöner wurden und auch größer im Vergleich zu denen, die wir vorher gesehen hatten. Unter ihnen Montagu, Barrydale und Ladismith. Die Wellblechhütten werden weniger. Oder gewöhnt man sich einfach daran? Eine Stadt ist hier meistens so aufgebaut, dass man am Rand die ärmlicheren Gegenden vorfindet und in die Stadt rein, wird es dann immer schöner, gepflegter und wohlhabender. Man könnte sich sogar vorstellen, in einer solchen Stadt zu wohnen. Es gibt alles was man braucht und die Gitter zum Schutz an den Fenstern werden seltener. Wir fahren die bekannte Route 62 und bekommen neben den Städtchen landschaftlich einiges zu sehen. Irgendwann sehen wir am Straßenrand sogar eine große Schildkröte. Wir halten an, um sie den Kindern zu zeigen und um Fotos zu machen. Die Fahrt lief gut, die Kinder schliefen einige Zeit, unterhielten sich eine Weile selbst und miteinander und wir waren zufrieden. Bis wir auf dem ausgewählten Campingplatz in Oudtshoorn, wegen einem Rennen, keinen Platz mehr bekamen. Schon wieder hatten wir nicht vorher angerufen sondern uns auf unser Glück verlassen. So standen wir nun im Wohnmobil am Straßenrand und suchten im Internet nach Campingplätzen in der Nähe. Der nächste verfügbare Platz bedeutete nochmal eine zusätzliche Stunde Fahrt bis ans Meer nach Glentana und wir ärgerten uns über uns selbst. Zumal wir in Oudtshoorn am nächsten Tag ja Besichtigungen starten wollten. Aber ärgern bringt ja nichts. Außerdem war es schon nach 18 Uhr, bald würden die Kinder Hunger bekommen. Papa also ans Steuer, Mama nach hinten um Liedchen zu trällern. Das klappt bei beiden immer noch wunderbar und so brachten wir dann die Stunde rum aber bei der Hitze und dem langen Tag, hatten wir dann auch wirklich genug. Wo wir eigentlich gelandet waren, sah ich erst am nächsten Tag richtig und alle schlechte Stimmung war verflogen.
Wir beschlossen, nach der langen Fahrt, doch erstmal einen Strandtag einzulegen. Passend zu den 33 Grad auf dem Thermometer. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es also runter zum Strand, der nur drei Gehminuten entfernt war. Noch war es etwas diesig aber es zog schon bald auf und da sah ich ganz überraschend Delfine im Wasser springen. Zu weit weg, um sie den Kindern zu zeigen aber für uns ganz klar zu beobachten. Und es war kein Zufall. Sie waren immer zu sehen, wenn man das Wasser etwas im Auge behielt. Ich war hin und weg. Unsere Große spielte im Sand, während sich die Kleine als richtige Wellenreiterin entpuppte. Sie wollte nur ins Wasser. Papa hat sie in die Wellen gehalten und sie hat gequiekt vor Freude. Überhaupt ist der Strand wunderschön und wir hatten ihn fast für uns. Nach einem Mittagessen am Wohnmobil verlief der Nachmittag genauso. Sandburgbauen, Wellenreiten und Delfine beobachten. Alle kamen auf ihre Kosten und vielen am Abend glücklich ins Bett.
Für den nächsten Tag stand dann aber die Tour nach Oudtshoorn auf dem Programm. Wir wollten mit den Kindern unbedingt eine Straußenfarm besuchen und hatten vorab im Internet extra eine heraus gesucht, die viel für Kinder anbietet. Die Stunde Fahrt “zurück“ hat sich gelohnt, wir wurden nicht enttäuscht. 1h20 ging die Tor, inklusive Straußenbabies streicheln, Strauße füttern, wirklich interessanten Erklärungen und zum Schluss durfte unsere Große noch auf einen Strauß sitzen. Das fand sie ganz toll. Überhaupt hat sie trotz großer Schnäbel dort alles gerne mitgemacht. Wir aßen dort noch zu Mittag. Es gab ein drei Gänge Menü, sehr lecker. Nur die Große war noch viel zu beeindruckt zum Essen.
Nach diesem tollen Vormittag und Mittag fuhren wir noch etwas durch die Stadt, kauften Lebensmittel ein und verarbeiteten den Tag. Am Campingplatz angekommen (übrigens waren alle drei bisher sehr gepflegt) ging es noch spazieren, Delfine beobachten (zum baden war es schon zu spät) und nach einem Abendessen, wie immer draußen, ab ins Bett.

Morgen geht die Reise weiter. Von diesem Ort verabschiede ich mich nur schweren Herzens aber uns bleiben nur noch gut zweieinhalb Wochen und es gibt noch einiges zu sehen. Am wichtigsten natürlich die Elefanten. Und es ist unglaublich, wie die Zeit nur so verfliegt.

Achja, den nächsten Campingplatz, den wir ansteuern wollen, haben wir heute schon angerufen. Wer weiß, ob eine Alternative nochmal so gut werden würde.



Dienstag, 20. Februar 2018

Zwischen Wellblechhütte und Winzer

Unsere Fahrt führt uns noch weiter weg von Kapstadt Richtung Norden, durch das Land. Die Fahrt ist sehr ländlich, man kommt weder durch Städte noch Dörfer. Zu meiner linken sehe ich dann doch, mitten im Nichts, ein Dorf aus lauter Wellblechhütten. Schief zusammen gebaut, aus den Materialien, die gerade zur Verfügung standen, jede Hütte anders und jede Hütte so klein. Menschen laufen im “Dorf“ herum und ich frage mich, wohin sie eigentlich laufen. Keine Schule, kein Supermarkt, keine Möglichkeit zu arbeiten. Es gibt nur diese Hütten. Dann erkenne ich vor dem Dorf viele viele kleine Steinhügel, in Reihen, nebeneinander, auf jedem ein Stock oder ein Schild oder etwas anderes. Bis ich es als Friedhof dieser Siedlung erkenne, ist es schon fast zu spät.
152 km nach Kapstadt liegt der Campingplatz bei Robertson, den wir uns als Ziel heraus gesucht hatten. An dem selben Fluss, wie auch der Campingplatz zuvor lag, nur dass er an dieser Stelle, weiter nördlich, nicht ausgetrocknet ist. Der Campingplatz gehört einem Winzer. Überhaupt fahren wir die letzten Kilometer durch Felder mit Weinreben, die voll hängen mit Trauben. Ein sehr schönes Bild, das ziemlich durstig macht. Der Campingplatz hat 50 Stellplätze, mit uns sind nur drei Plätze belegt. Eine grüne Wiese auf der wir stehen, sehr gepflegt, vor uns der Fluss, danach gleich der Berg, hinter uns die Weinreben. Wir fühlen uns direkt wohl. Außerdem gibt es einen Spielplatz, einen Pool und jede Menge Platz. Wir merken, die Kluft zwischen arm und reich ist hier sehr groß.
Wir machen Ausflüge, schauen uns die Altstädte der Gegend an, die aber wirklich sehr klein sind. Man muss den Stadtkern wirklich suchen. Viel gibt es nicht, dafür ist es sehr malerisch. Außerdem waren wir in einem Vogelpark, da die freie Tierwelt noch ein paar Kilometer entfernt liegt und die Große es doch kaum erwarten kann. Bei den Fahrten sehen wir viel vom Land. Wir tteffen kaum Touristen, wenn dann Einwanderer. Auch die anderen Camper sind aus Südafrika. Das Wetter könnte besser nicht sein. 30 Grad und immer geht ein Wind, sodass die Hitze nie steht. Wir essen immer draußen, am Abend gibt es ein Feuer. Papaya, Avocado, Pflaumen....hier wächst so vieles und man kann es frisch kaufen. Die Kinder lieben das frische Obst, ich genauso und heute habe ich zum ersten Mal frisch gemachtes Ginger Beer probiert. Morgen fahren wir weiter. Es gibt noch viel zu sehen. Das Meer, die Garden Route und die Tierwelt warten auf uns.

Was das Thema Sicherheit angeht begenet man immer wieder Schildern, dass diese Plätze 24h überwacht sind und zur Not mit Schusswaffen abgewehrt wird. Obwohl wir uns immer sicherer fühlen zeigen uns solche Schilder, dass wir nicht leichtsinnig werden dürfen. Die Schilder werden mit Sicherheit ihre Berechtigung haben und wir schließen weiterhin alles brav ab und verriegeln die Türen auch während der Fahrt durch die Stadt.

Sonntag, 18. Februar 2018

Erstmal ankommen (Slanghoek)

Wir beschlossen, uns Kapstadt erst am Ende unserer Reise anzusehen. So hieß es jetzt ab Richtung Natur, etwas erholen nach der Anreise. Ziemlich schnell waren wir aus Kapstadt draußen. Die Fahrt war herrlich. Berge, die in den verschiedensten Farben leuchten, Weinreben....
Leider hatte der Campingplatz, den wir ursprünglich rausgesucht hatten, noch zu. So steuerten wir einen anderen, direkt am Fluss liegend, an. Der Besitzer war sehr nett und holte uns an der Hauptstraße ab, da der Platz zu weit ab vom Schuss war, um ihn so zu finden. Zuerst waren wir etwas enttäuscht. Der Fluss ausgetrocknet und auf den ersten Blick keine Spielmöglichkeiten für Kinder. Die fanden es aber auf Anhieb toll, kletterten über die Steine im Fluss, spielten damit, bauten Türme und tobten im Sand. Außerdem konnten sie frei rum rennen, es war ja kein Wasser da, in das sie fallen konnten. Sie nahmen das, was die Natur ihnen gab. Abends machten wir Feuer und generell verbrachten wir den ganzen Tag draußen. Die Gegend war herrlich. Eingekesselt von Bergen, die in der Abendsonne rot leuchteten und im Tal überall Weinreben. Unvergesslich auch der Sternenhimmel außerhalb der Stadt, den wir hoffentlich noch oft so zu sehen bekommen. So viele Sterne, die Milchstraße direkt über uns. Ein sehr romantischer Platz, perfekt zum Ankommen. Zewei Nächte waren wir hier. Heute geht es aber weiter. Wir müssen doch schnell zu den Elefanten!

Nimm ein Kind an die Hand
und lass dich von ihm führen.
Betrachte die Steine, die es aufhebt
und höre zu, was es dir erzählt.
Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
die du längst vergessen hast.


Samstag, 17. Februar 2018

Déjà-vu “ohne“ Wasser

Schon am Flughafen wird man überall auf die Wasserknappheit aufmerksam gemacht. Plakate und leere Wasserflaschen hängen überall und die eindringlichen Bitten an alle, Wasser zu sparen. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel nahe zum Flughafen. Auch dort überall Schilder und in der Badewanne im Hotel stand Deko und der freundliche Hinweis nur zu duschen und nicht zu baden. ABER man kann duschen, man kann baden, man kann Zähne putzen, die Toilette spülen und sich die Hände waschen. Auch haben wir Wasser zu trinken einkaufen können. Die Hinweise überall und die Tatsache, dass “Day Zero“ im April erwartet wird und wohl unumgänglich ist macht uns nachdenklich und wir verbrauchen wirklich nur so viel Wasser wie nötig, um zu helfen. Theoretisch könnten wir also ausgiebig duschen, wir halten es aber kurz. Nur an Trinkwasser sparen wir nicht. Es kommt uns aber auch nicht so vor, als ob wir das müssten. So viel zur Wassersituation hier.

Wir schliefen lange und gut. Nach einem leckeren Frühstück brachte uns das Hotel zu dem Verleih, an dem wir unser Wohnmobil abholen konnten. Die Übergabe war sehr ausführlich, mit einem Video über die Verkehrsregeln in Südafrika. Gut, dass wir schon in das Wohnmobil durften, so waren die Kinder mit erkunden beschäftigt, solange sich Papa um den Papierkram kümmerte.

Wir gaben die Adresse eines größeren Supermarktes ins Navi ein und los ging es. Schon bald wurde uns klar, dass mit der Zieleingabe irgendetwas nicht stimmen konnte, denn es war ganz offensichtlich, dass wir durch ein Gebiet fuhren, dass man meiden sollte. Das angebliche Ziel, lag ebenso in diesem Gebiet. Frauchen etwas panisch, fuhr Mann so lange, bis wir wieder “draußen“ waren aus Wellblechhütten und Müllbergen und Menschen, die offensichtlich nicht täglich ein Wohnmobil zu Gesicht bekommen. Die Bilder werden uns noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Wir fanden den Fehler bei der Adresseingabe und anschließend auch den Supermarkt. Die Kinder machten so lange Mittagsschlaf - ein Glück. Wir aßen gutes, frisches und super günstiges Sushi, deckten uns mit Lebensmitteln ein und weiter ging die Fahrt, zum ersten Campingplatz, 75 km von Kapstadt entfernt, mitten in der Natur.

Eine kleine Erinnerung an Australien kommt wieder auf. Damals kamen wir an und vermuteten erstmal hinter jedem Stein eine Schlange oder eine Spinne. So geht es uns hier mit dem gefährlichen Kapstadt. Jeder ist erstmal böse, alles gefährlich. Natürlich muss man aufpassen aber letztendlich haben wir in Australien weder Schlange noch Spinne gesehen - in den ganzen vier Wochen.

Freitag, 16. Februar 2018

Südafrika - wir sind da!

Nachdem wir uns ziemlich kurzfristig gegen Kuba und für Südafrika entschieden haben, sind wir nun schon angekommen. Der erste Flug überhaupt mit zwei kleinen Kindern und dann direkt so lang. Was uns da erwartet wussten wir gar nicht so genau. Aber wann weiß man das schon. Die Launen der Kinder sind doch unberechenbar, genauso der Zahnwuchs etc.
Am Flughafen Frankfurt angekommen, zieht unsere Große ganz stolz ihren Rollkoffer hinter sich her, als sie plötzlich fragt: “Und, wo sind denn jetzt die Elefanten.“ Sie dachte wohl, mit der Fahrt zum Flughafen sei es schon getan. Besser vielleicht, sie ahnte gar nicht, wie viele Stunden Reise noch vor ihr liegen. Noch ziemlich sortiert stellten wir uns also am Check in an. Als wir Check in, Security und einige Meter Fußweg hinter uns hatten, sah das ganze schon gar nicht mehr so sortiert aus. Plötzlich war es zu warm, Jacken mussten also ausgezogen und getragen werden, der Rollkoffer wurde irgendwann uninteressant und die Kleine, die gerade laufen kann, wollte das jetzt unbedingt ausprobieren, sodass wir Buggy plus Kind nebeneinander statt aufeinander hatten. Die Security hat dann den letzte Rest unserer Ordnung verwüstet, sodass jeder das nahm, was er tragen oder ziehen konnte und ab gings zum Gate. Wir waren pünktlich zum Boarding dort und so kamen wir direkt nach Goldstatus und Co in den Flieger, denn Familien mit kleinen Kindern haben Vorrang. So war das Chaos schnell vergessen und wir nahmen im schicken A380 unsere Plätze ein. Direkt an der Wand mit viel Beinfreiheit dank Babybett. Wir ganz aufgeregt, wie die Große den Start wohl wahrnimmt (das erste Mal bewusst) und sie fasziniert beobachtend. Kurz vor der Startbahn waren dann einfach die Äuglein zu - doch verpasst. Wie gut, dass wir noch einen Flug vor uns hatten. Die Kleine schlief direkt nach dem Start ein, allerdings wollte sie nicht in das schon etwas zu enge Babybett, sondern auf Mama und Papa schlafen, womit wir uns dann abwechselten. Die Große wurde auf halber Strecke gut gelaunt und mitten in der Nacht wach, die Kleine schlief fast bis zur Landung. So bekamen wir den kurzen sechs Stunden Flug gut rum und stiegen in Dubai aus, um dort fünf Stunden auf unseren Anschlussflug zu warten. Die Zeit dort war anstrengender als der Flug. Wir kamen ja für uns gefühlt mitten in der Nacht an und es fehlte an Schlaf. Die Kinder wollten beschäftigt werden, waren aber auch müde, wir waren müde aber was soll man machen. Die Zeit ging rum und gegen Mittag startete mit etwas Verspätung dann der Flug nach Kapstadt. Der Flieger war nicht ganz ausgebucht und außerdem gibt es doch noch sehr liebe Menschen, sodass wir eine Viererreihe ganz für uns hatten. Die Kleine hat ja eigentlich noch keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. Auch diesen Start verschlief die Große einfach so. Diesbezüglich müssen wir nun auf die Rückflüge hoffen. Aber es war so einfach das Angenehmste für alle. Auch die Kleine schlief bald nach dem Start ein. Trotz Flug am Tag wurden erstmal gute drei Stunden geschlafen. Weitere drei Stunden gingen gut mit essen, erkunden und bespaßen rum. Die letzten drei Stunden zogen sich etwas aber man kann immer noch sagen, dass die Kinder toll mitgemacht haben und wir auch ganz gut organisiert und eingespielt waren. Nach insgesamt 15,5 Stunden Flug und dazwischen 5 Stunden Aufenthalt in Dubai, landeten wir müde aber glücklich in Kapstadt.

Noch ein Gruß an unsere lieben daheim gebliebenen. Viele haben sich doch Sorgen gemacht. Kapstadt ist gefährlich und Kapstadt hat kein Wasser. Wir vermuten, dass Punkt zwei uns eher begegnen wird aber wir werden natürlich auf uns aufpassen und haben uns vorher gut informiert. Es reisen so viele nach Südafrika, wer die Berichte liest, will einfach dort hin. Und da wir in Australien auch nicht von Schlangen und Spinnen gefressen wurden, können wir diese Reise nun machen. Ich freue mich auf die nächsten vier Wochen und bin gespannt, was uns erwartet. Ihr lest es hier :) Macht euch keine Sorgen.