Dienstag, 13. September 2016

Zagreb

Zagreb - sollen wir oder sollen wir nicht

Von Alsoörs am Balaton aus sollte es eigentlich weiter nach Zagreb gehen. Zumindest liegt die Hauptstadt auf dem Weg Richtung Küste, wo wir eigentlich hin wollen. Aber muss man wirklich nach Zagreb oder sollen wir uns das lieber sparen? Wir haben noch niemanden kennengelernt, der uns das empfohlen hat, man hört kaum etwas darüber, liest nichts in Bezug auf "Urlaub in Zagreb". Wahrscheinlich weiß nicht mal jeder, dass Zagreb die Hauptstadt Kroatiens ist ;). Wir haben hin und her überlegt. Da wir die Fahrten aber über den Mittagsschlaf der Kleinen legen und ihr eine Fahrt in wachem Zustand nicht so lange zumuten wollen, mussten wir eh Rast machen und so "fuhren wir halt nach Zagreb". Wir kamen gut durch. Zum ersten Mal gab es eine richtige Kontrolle an der Grenze Ungarn - Kroatien, inklusive Wohnwagen, man könnte ja blinde Passagiere dabei haben. Leider ja gerade ein großes Thema. Wir waren natürlich clean und den Rest der Strecke haben wir dann weiter gut hinter uns gebracht. Angesteuert haben wir einen etwas außerhalb gelegenen Campingplatz "Camp Zagreb", der uns schonmal positiv überrascht hat. Sehr sauber, an einem kleinen See, Wickelraum, Spielplatz, sogar einen Raum zum Hunde duschen und sie hatten Pferde, was bei der Kleinen natürlich super ankam.  Es war schon 17.30 Uhr als wir komplett standen und da man für die Stadt ja wohl eh nicht viel Zeit braucht, dachten wir, wir fahren für zwei Stunden rein, dann haben wir es hinter uns und angesehen und können morgen früh gleich die Zelte abbrechen und weiter fahren. Dummerweise hatten wir vergessen die Fahrräder vom Dach zu schnallen und sind so in die Stadt rein gefahren. So haben wir natürlich in kein Parkhaus gepasst und es wurde immer später.  Schlau, schlau! Gut, dass die Kleine einen späten Mittagsschlaf hatte. Nur der Hunger kam langsam durch. Endlich geparkt, kamen wir dann zu Fuß in der Stadtmitte an und staunten nicht schlecht. Es war einiges los. Zuerst steuerten wir auf den European Square zu. Dort gab es eine Art Markt, auf dem viele Restaurants der Stadt ein paar Gerichte zum Verkauf anboten und es waren einige Nationalitäten vertreten. Genau das Richtige für uns und so aßen wir uns durch Kroatien über Russland zur Ukraine in die Türkei und rundeten das Ganze mit einem französischen Nachtisch ab. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - die Kleine hat alles mitgegessen und ausprobiert. Gut gesättigt liefen wir noch ein Stück durch die Innenstadt. Die Stimmung dort war einfach toll. Lauter kleine Stände, gut gelaunte Menschen und wirklich schöne, alte, bunt angemalte Häuser. Wir haben uns richtig wohl gefühlt. Mitten in der Stadt steht außerdem die Kathedrale, direkt neben einem Stück alter Stadtmauer. Ein schönes Bild. Ein Highlight war dann noch der Weg zurück zum Auto. Man kam durch so eine Art Kneipenstraße aber das alles sehr gemütlich und stilvoll. Das Besondere war, dass jede Kneipe, jede Bar, jedes Restaurant dort seinen eigenen Stil hatte und den auch pflegte. Man konnte sich gar nicht satt sehen an kreativen Ideen und liebevollen Einrichtungen. Wir hätten noch ewig durch die Stadt schlendern können, das Wetter war richtig angenehm zum flanieren aber unser Mäuschen wurde dann doch müde. Sie schlief auch gleich im Auto ein. Gut, dass wir mittlerweile immer einen Schlafanzug im Auto haben, den sie dann auch gleich anbekommen hat. So können wir sie immer gleich in ihr Bett legen und müssen sie nicht wecken. Zagreb macht es uns nicht einfach, denn schon wieder standen wir vor einer Entscheidung: sollen wir länger bleiben oder wie geplant am frühen morgen abreisen? Die Stadt hatte es uns so angetan, dass wir heute morgen nochmal reingefahren sind und alles nochmal haben auf uns wirken lassen. Außerdem konnten wir über Zagrebs größten Markt schlendern, der viele Blumen, Obst, Gemüse, Körbe und Selbstgemachtes anbot. Nach einem leckeren Mittagessen mussten wir uns dann aber endgültig von der Stadt verabschieden aber eines ist sicher: wir kommen wieder und können nur jedem ans Herz legen, dieser Stadt eine Chance zu geben. Sie bietet nicht wie Wien oder Budapest eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten aber eine überschaubare Anzahl davon. Man kann schön bummeln, gemütlich im Park oder in der Stadt sitzen, gut essen und sich von der Stimmung mitreißen lassen. Hoffentlich erleben wir noch ein paar Überraschungen dieser Art auf unserer Reise.

1 Kommentar:

  1. Dass es die Hauptstadt ist, hätte ich zwar schon gewusst, aber sonst in der Tat nichts über diese Stadt! Schön dass sie euch überraschen konnte!

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