Mittwoch, 7. März 2018

Verfluchtes Abenteuer (Ceres)

Eigentlich fing unsere weitere Route super an. Die recht lange Fahrt lief gut und wir machten ausnahmsweise mal Rast in einem Restaurant bei Robertson, damit wir endlich mal eine Weinprobe machen konnten. Dazu gab es südafrikanisches Essen. Für mich Oestrich (Strauß) Stroganov. Ich habe selten so gut gegessen und es sehr genossen. Das Restaurant bot auch einen tollen Spielplatz und unsere Große fand gleich einen kleinen Freund, mit dem sie dann schön gespielt hat.
Wir steuerten den Campingplatz an, der auf der Hinfahrt noch zu hatte, der aber, dank einer Farm, besonders toll für Kinder sein soll. Alles wirkte auch gleich sehr abenteuerlich und der Besitzer sehr freundlich. Der Campingplatz liegt in einem großen Waldareal, viele Feuerstellen und Tippizelte, wie im Film, ein kleiner See mit einem Paddelboot und einem selbstgebauten Steg und hinter uns Berge mit einem Wanderweg zum Wasserfall. Der Platz ohne Elektrizität, nur an ein paar Haupstellen konnte man Strom zapfen aber das Wohnmobil anschließen, konnte man nicht. Eigentlich hört sich das alles ja auch sehr gut an und eigentlich war es das auch. Aber irgendwie war der Platz verflucht. Es fing am Abend damit an, dass wir weder Feuerzeug noch Streichholz fanden, was ohne Elektrizität und ohne Supermarkt in der Nähe ein Problem darstellen kann. Wir behalfen uns irgendwie aber mit Lagerfeuer oder warmen essen war halt nichts. Zum ersten mal in unserem Urlaub schliefen wir ausnahmslos alle sehr schlecht, wofür wir auch noch keine Erklärung haben. Für den nächsten morgen waren wir dann um 9 Uhr zum Kühe melken und Tiere füttern verabredet. Die Kuh war unserer Großen erstmal nicht ganz geheuer, mit Mama hat sie dann aber doch etwas gemolken. Und die Milch hat auch gut geschmeckt. Beim Füttern der anderen Tiere (Ziegen, Hühner, Hasen, Enten und das Kälbchen bekam noch Milch) war sie dann aber voll dabei und auch die Kleine war ganz begeistert von den Tieren und wollte sie immer streicheln. Das war also ein voller Erfolg. Wir bekamen allerdings auch schnell mit, dass auf dem Hof vier sehr große und stürmische Hunde leben. Sehr liebe Hunde, die sich einfach sehr über Gäste freuen. Wir waren aber die einzigen Gäste, wir bekamen von zwei der vier Hunde die geballte Freude ab, in dem sie an uns hochsprangen, ableckten usw. Die Hunde hatten Freigang, sie durften das ganze Areal nutzen, kamen also immer wieder überraschend angerannt. Sehr glückliche Hunde, keine Frage. Für uns hieß das aber, das wir die Kinder nicht laufen lassen konnten, da die Hunde sie einfach umgerannt hätten. Leider bekamen die Kinder auch so schon eine heiden Angst. Da sind sie von zuhause einfach kleinere, nicht so stürmische Exemplare gewohnt. Der Vorteil der Hunde war, dass sie die angriffslustigen Baboons vertrieben, die wir nur von weitem hörten. Nach dem Füttern nutzten wir das Paddelboot und den See und aßen dann zu Mittag. Dank dem Besitzer hatten wir auch wieder Streichhölzer. Dann packten wir unsere Sachen und machten uns zu Fuß auf zu dem Wasserfall, wo man auch ganz toll baden können soll. Der Besitzer sprach von 45 Minuten, Schatten aber auch einem kleinen Stück, welches man die Kinder wohl tragen müsse. Die Kleine sollte eh in der Trage Mittagsschalf machen und ein Stück könnten wir die Große auch tragen. Los ging's. Von Schatten erstmal keine Spur und schon bald ging das Klettern los. Da nur von einem kleinen Stück gesprochen wurde dachten wir, dass es ja bald aufhören müsse und gerieten so immer weiter hoch. Der Weg wurde auch mal besser, was uns wieder dazu veranlasste weiter zu laufen. Dann aber doch wieder klettern. Die Sonne war stark, die Kinder mit Hüten, Creme usw. gut geschützt, wir aber weniger und warm wurde uns irgendwann allen. Der Frustpegel stieg, weit und breit kein Wasserfall, die Kinder wurden ungeduldig und vor allem wurde es gefährlich und rutschig. Der Punkt für uns umzudrehen. Ohne Erfolg, total platt. Das hatten wir uns schöner vorgestellt. Endlich waren wir am Wohnmobil und wollten erstmal nur duschen. In der Dusche vom Campingplatz überraschte uns dann erstmal eine riesen Spinne. Eine Huntsman Spider, wie wir heraus fanden. Giftig ja, aber vergleichbar mit einer Wespe. Trotzdem quartierten wir sie aus, bevor unsere Kleine wieder auf die Idee kam, Streichelzoo zu spielen. Übersehen hätte sie sie bestimmt nicht. Dann kam aber gleich Spinnes großer Bruder um die kleine Schwester zu suchen. Ich habe eigentlich keine Angst vor Spinnen, bei dem Anblick beschlossen wir aber alle, es bei einer Katzenwäsche zu belassen. Entspanntes duschen geht anders. Sauber werden leider auch. Während ich innerlich beschloss, nie wieder zu campen, schmiss Papa ein Feuer an. Auch wenn uns allen nach Bett zumute war und wir Kopfschmerzen hatten, mussten die Kinder ja noch was essen. Gut geschalfen hatten wir trotz der Strapazen wieder nicht. Ich war froh, als heute der morgen anbrach. Nach einem Frühstück wollten wir gleich aufbrechen. Nichts wie weg und endlich nach Kapstadt. Und dann war der linke Vorderreifen platt. Papa also raus, Reifen gewechselt, hilft ja nichts, und dann aber los. Wir fuhren zur nächsten Werkstatt. Die fanden heraus, dass der Reifen schon geflickt war und aus der Stelle Luft raus kam. Wir liesen den Reifen wieder flicken und aufziehen, bezahlten für eine gute Stunde Arbeit 5 € plus Trinkgeld und machten uns endlich auf den Weg.

Wir hoffen nun noch auf ein paar schöne und erholsame Tage in Kapstadt. Energie und Luft sind gerade etwas raus. Und ich muss sagen, dass mein Limit an Campinglust gerade auch erreicht ist. Naja, bei vier Wochen Urlaub auf eigene Faust, kann nicht immer alles gut laufen. Wir melden uns dann aus Kapstadt wieder.

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Lieben!
    Da habt ihr ja wieder einiges erlebt.....einiges wohl auch nicht zum wiederholen. Aber nun wartet Kapstadt auf Euch. Das wird bestimmt toll. Euch noch viel Spaß.
    Wir fliegen am Wochenende nach Berlin und wir sind schon gespannt, wie unser kleiner Mann dies finden wird.
    Liebe Grüße, die Mühltaler

    AntwortenLöschen