Mittwoch, 14. März 2018

Kapstadt Teil 3 und der Abschied

Nachdem der Sonntagvormittag eher unspektakulär war, fuhren wir am Nachmittag in das Stadtviertel Bo-Kaap. Man kennt es durch die Bilder mit den vielen bunt bemalten Häuschen. Die wollte ich unbedingt noch sehen und ein bisschen durch das Viertel schlendern. Aber wie sagt man so schön, Fotos sind geduldig. Es gab diese bunten Häuschen und sie waren auch schön anzusehen aber dass man in diesem Stadtviertel besser nicht aussteigt, sieht man auf den Bildern nicht. Ein paar Touristen trauen sich für ein paar Fotos auf die Straße, so auch wir. Aber mit “gemütlich durch das Viertel schlendern“ hat es nichts zu tun. Wir fühlen uns nicht wohl und werden dazu gleich mal vorgewarnt, wo man besser nicht lang laufen sollte. Das hatte ich mir anders vorgestellt und war etwas enttäuscht aber immerhin nahmen wir ein paar geduldige Bilder mit.

Montag haben wir dann nochmal einen schönen Strandtag bei perfekten 30 Grad eingelegt. Wir fuhren dazu nach Fish Hoek, da uns dort der Strand mit Spielplatz so gut gefallen hatte. Außerdem wollten wir Mittags nochmal im schönen Simons Town Fisch essen und bummeln. Das Essen war wieder sehr lecker. Am Nachmittag beschlossen wir dann doch nochmal den Strand zu wechseln um so viel wie möglich gesehen zu haben. So landeten wir am Houte Bay, der uns nicht ganz so gut gefiel aber den Kindern war das egal. Sie lieben den Strand und spielten auch dort schön. An dem Tag konnten wir nochmal viel Sonne einfangen. Gestern starteten wir den Tag schonmal mit Koffer packen. Was muss das muss. Zum Mittagessen fuhren wir dann nochmal an die Waterfront und fanden ein Restaurant, das Bo-Kaap Curry anbot. Doch nochmal einen Punkt für das bunte Stadtviertel. Es war so lecker und afrikanisch! Die Kinder bekamen eine Pizza und so bummelten wir gestärkt die Waterfront entlang, nahmen noch ein paar Spielplätze und Geschäfte mit und so endet auch schon viel zu schnell der letzte Tag von einem ganzen Monat in Südafrika. Heute heißt es Wohnmobil abgeben, den Rest packen und ab zum Flughafen.

Ein kleines Fazit: Südafrika ist jede Reise wert. Auch mit Kindern. Das Land ist so kinderfreundlich. Fast jedes Restaurant hat einen eigenen Spielplatz, manche sogar drinnen. Die vielen Strände sind toll für Kinder aber vor allem die vielseitige Tierwelt hat überzeugt. Der Flug ist etwas lang aber wenn man wirklich Sommer haben will um die Jahreszeit, muss man das in Kauf nehmen. Dafür nur eine Stunde Zeitverschiebung. Somit haben wir die Zeitumstellung nächste Woche in Deutschland schon gleich drin. Auch campen in Südafrika können wir empfehlen. Die Campingplätze sind sehr besonders gelegen und waren meistens sehr gepflegt und gut bewacht. Wir haben uns immer sicher gefühlt. Nur vier Wochen campen mit kleinen Kindern wäre zu lang geworden. Wir sind dann doch an unsere Grenzen gestoßen. Unsere Kinder sind einfach noch zu klein, um sich lange alleine zu beschäftigen. Das heißt, wenn man nicht mit kochen, abspülen oder Wohnmobil sauber halten beschäftigt war, war Bespaßung angesagt und es blieb einfach keine Minute, um mal die Füße hochzulegen. Und ein Wohnmobil in der Natur wird einfach schnell dreckig. Gerade wenn kleine Kinder immer wieder rein und rausgehen. Die letzte Woche im Appartement kam jeden Tag jemand zum Sauber machen, was wir sehr genossen haben. Auch den einen oder anderen Restaurantbesuch haben wir uns in der letzten Woche gegönnt, auch wenn das der Reisekasse natürlich nicht ganz so gut tut. Aber man kann auch teurer (und schlechter) essen als in Südafrika. Und die afrikanische Küche und den Wein hätten wir wirklich nicht verpassen dürfen.
Man merkt, dass man in diesem Land vorsichtig sein und auf sich aufpassen muss. Mit verschlossenen Türen durch die Stadt fahren oder nicht einfach an jeder beliebigen Stelle spazieren gehen, wie man das von Deutschland kennt, hat man aber schnell raus. Aber wir haben uns nie wirklich Gefahr ausgesetzt und nur selten wirklich unwohl gefühlt. Im Gegenteil, wir sind sehr oft auf Hilfsbereitschaft gestoßen, was schon bei Kleinigkeiten angefangen hat, zb unser großes Fahrzeug in eine Parklücke zu winken. Überrascht hat uns auch der gesittete Verkehrsstil hier, vor allem auf dem Land.
Drei mal haben wir medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen und uns wurde in den Apotheken immer Kompetent geholfen. Wir waren unsere Beschwerden schnell wieder los.
Wir dachten wir sehen nicht nur zwei der Big 5, allerdings wurden wir hier mit einer großen Vielzahl von anderen Tierarten überrascht und entschädigt.
Wären wir als Paar ohne Kinder verreist, hätten wir sicher noch mehr Wein probiert und die tollen Weingüter besucht, die uns von vielen Seiten ans Herz gelegt wurden. Vielleicht wären wir auch mehr shoppen und essen gegangen. Beides kann man hier auch sehr gut. Aber wir sind stolz überhaupt diese Reise mit den Kindern gemacht zu haben und froh, ihnen so viel zeigen zu können. Als Paar stellt das auch die ein oder andere Herausforderung dar, die wir alle gut gemeistert haben. Ich denke, jeder ist auf seine Kosten gekommen, was das Wichtigste ist. Dafür muss man einfach auch mal einen eigenen Wunsch zurück stellen. Aber immerhin: Papa bringt sechs Flaschen Wein mit nach Hause und Mama ein neues Kleid. Und unsere Große meinte heute morgen beim Auschecken: “Aber Mama ich will noch hier sein.“ Nur ihre Socken für den Flug wollte sie nicht anziehen. Da wird sie sich wieder dran gewöhnen müssen.

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