Samstag, 2. April 2016

Broken Hill



Als wir diese Reise geplant hatten war für uns klar, dass wir dieses Land nicht so bereisen, wie es wohl typisch ist. Als Bagpacker durchs Outback zum Beispiel. Nicht, dass wir das nicht toll gefunden hätten, aber mit Baby?!? Nach drei Wochen hier haben wir dann gemerkt, dass hier bisher weder Hitze noch irgendwelche Tiere gefährlich wurden und wir nun doch zumindest etwas rote Erde sehen und ein bisschen Eindruck vom Outback mitnehmen wollen. Es tut uns auch nicht weh zwei Tage von unserer Melbournezeit abzuzwacken und so ging es am Donnerstagnachmittag pünktlich zur Mittagsschlafenszeit los. Ziel war das 800 km entfernte Broken Hill auch "The silver City" genannt. Für uns Deutsche eine große Entfernung, in manchen Ländern ist das nicht viel. Die Kleine war gut drauf, hat erstmal gut geschlafen. Nachdem sie wach wurde konnte man sie noch schön im Auto bespaßen, dann gabs eine Pause zum Glieder strecken und Frischluft schnappen und als es dann Zeit für den Nachtschlaf wurde, ging die Fahrt weiter. Sie schlief problemlos und hat überhaupt nichts von der aufregenden Fahrt mitbekommen. Von der letzten Ortschaft vor Broken Hill waren es noch 247 km. Eine Strecke in der wirklich nichts kam. Diesmal hatten wir vorsorglich einen befüllten Benzinkanister im Kofferraum. Es war dunkel und während der gesamten Strecke kamen uns nur drei LKW entgegen. Diese Strecke nachts zu fahren ist anstrengend und auch nicht ganz ungefährlich, denn es tummeln sich unzählige Kängurus am Straßenrand. Ständig geht man auf die Bremse, beschleunigt wieder aber wirklich schnell fährt man da besser eh nicht. Wir vermuten, dass die LKWs einfach durchrauschen. Wenn so ein Gefährt mit teilweise 15 Achsen bei jedem Känguru bremsen würde...außerdem erklärt das die leider sehr vielen toten Tiere auf der Straße. Für uns war es dennoch besser bei Nacht zu fahren, wegen der Kleinen, und es war auch ein Erlebnis, auch wenn die letzten Kilometer schwer vielen. Wir kamen "gut" durch und hatten auch noch etwas von unserer Nacht. Am nächsten Tag wunderten wir uns erstmal, dass hier alle Uhren falsch gingen, bis wir verstanden, dass wir hier in einer anderen Zeitzone gelandet waren, die eine halbe Stunde Zeitverschiebung mit sich brachte. Nach einem Frühstück ging es dann erstmal nach Silverton. Hier wohnen nur noch 86 Menschen, also nahezu ausgestorben. Früher hat man hier ausschließlich von Mienenarbeit gelebt. Danach fuhren wir Stück für Stück die Strecke zum Mutawintji Nationalpark. Die Strecke war schon ein echtes Highlight. Vor allem mit unserem Kleinwagen über die nicht mehr geteerten, rot staubenden Straßen. Und zum ersten Mal machten wir mit Emus in freier Wildbahn Bekanntschaft. Diese rennen noch unberechenbarer und hektischer vors Auto als Kängurus aber es war ja hell und so hatten wir was zum Schauen. Den ersten Dingo in freier Natur gab es auch zu sehen. Die Zeit verflog nur so. Wir haben immer wieder gehalten um Bilder zu machen. Hat man mal ein anderes Auto gesehen, wurde gefragt, ob alles ok ist, dann war man wieder alleine. Im Nationalpark selbst hielten wir uns gar nicht lange auf. Die Fahrt war viel spannender und es gab hier sehr viele Mücken. Unsere Kleine schaute vergnügt mit aus dem Fenster, so viel roter Sand, oder sie schlief. Kurz vor dem Motel haben wir noch einen Abstecher zu einer Sehenswürdigkeit von Broken Hill gemacht, den Living Dessert Skulpturen. Abends waren wir erschlagen von den Eindrücken. Da wird einem erstmal klar, wie das für so ein kleines Kind sein muss. Es gab dann was zu Essen, bei den schönen Temperaturen konnten wir gut draußen sitzen und für die Kleine gabs die ersten Erdbeeren zum Naschen, die sie auch total lecker fand. Wir lagen dann relativ früh im Bett. Am nächsten Morgen ging es dann in Broken Hill zu einem sehenswerten Museum, das ein bisschen über die Geschichte der Stadt erzählte. War sehr gut gemacht. Den Heimweg traten wir dann passend zur ersten Schlafenszeit der Kleinen an. Diesmal fuhren wir die Kängurustrecke im Hellen. Sie hielten sich am Tag auch eher versteckt, so kamen wir gut und heil wieder in Melbourne an. Ein toller Ausflug!

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