Sonntag, 18. August 2019

Drei Wochen Urlaub Zuhause – Fernweh, Langeweile oder doch Entspannung und Spaß?


Schließzeit im Kindergarten. Und das gleich für drei Wochen. Da macht man sich schon Gedanken. Wir beschlossen nach langer Überlegung nicht wegzufahren. In der Ferienzeit ist das zu teuer und außerdem ist ja genau zu der Zeit das Wetter hier auch „urlaubsmäßig“. Ein paar Bedenken darüber, die Decke würde uns auf den Kopf fallen, bei den Kindern bricht Langeweile aus und sie sind nicht ausgelastet, blieben. Wir waren gut vorbereitet und hatten eine Liste mit Ausflugsideen erstellt, außerdem stand der Geburtstag der Großen an. Die Ferien konnten kommen.

Am ersten Tag stand erstmal ein Flohmarkt an. Die Mädchen waren den Vormittag über bei meinen Eltern und die Jungs bei uns am Stand. Sie schliefen im Kinderwagen und wurden von den Leuten bestaunt und bespaßt. So konnten wir relativ problemlos etwas Urlaubsgeld verdienen. Ein gelungener Start würde ich sagen.


Die nächsten beiden Tage verbrachten wir mehr oder weniger dann doch zu Hause. Die Tante der Kinder feierte ihren Geburtstag, da musste eine Geburtstagskrone gebastelt werden und am darauffolgenden Tag kam Besuch von einem Mädchen aus der Nachbarschaft mit ihrer Oma.


Dann war es aber doch Zeit für größere Ausflüge und es ging in den Luisenpark. Wirklich toll für jedes Alter und bei der Hitze, die zu der Zeit herrschte einfach erfrischend für alle. Wir verbrachten die meiste Zeit auf dem Wasserspielplatz. Da es dort unter anderem einen Sandfreien gibt, konnten wir auch die Jungs reinsetzen, ohne ständig schauen zu müssen, dass sie den Sand nicht essen. Mit einem Picknick im Gepäck wurde es gemütlich und auch nicht zu teuer. Ein Eis musste natürlich sein.






Der nächste größere Ausflug ging an den St. Leoner See in Roth. Hier waren die Mädchen mit Papa vor einiger Zeit schonmal beim Zelten und befanden es als so schön, dass sie mir den See unbedingt zeigen wollten. Bei fast einer Stunde Fahrt für „nur“ einen See war ich erstmal skeptisch. Ich bin etwas empfindlich bei Badeseen in denen man nicht sieht, auf was man da so tritt. Und auch weil ich nicht wusste, in wie weit die Jungs dort ihren Spaß haben könnten, ohne dass es anstrengend wird. Ich musste aber schnell zugeben, dass sich der Ausflug auf alle Fälle lohnte. Der See war so sauber und klar und es gab rundherum einen abgegrenzten Nichtschwimmerbereich, wo es auch erstmal lange flach reinging. Das war super für die Mädchen und wir konnten uns mit den Jungs ganz vorne ins Wasser setzen. Auch hier machten es uns Kieselsteine statt Sand einfacher. So ein Stein ist doch einfacher aus dem Mund geholt, als Sand. Und es ist mit den Kindern einfach sauberer. Zum Matschen gab es einen extra Matschspielplatz auf dem sich die Mädchen lange beschäftigten und die Wasserskianlage dort war spannend zum Zuschauen. Wir hatten auch hier ein Picknick dabei und verbrachten den ganzen Tag dort. Sehr gelungen! Und ohne Seeungeheuer.




Die nächsten zwei Tage verbrachten wir dann daheim. Die Mädchen waren über Nacht bei meinen Eltern und wir waren am Vormittag gemütlich mit den Jungs frühstücken und haben eine Geschenkbox für unsere Große zusammengestellt. In aller Ruhe. Ein bisschen in den Tag hineinleben und ein bisschen Haushalt. Ein kleiner Nachteil am Urlaub daheim – es ist deutlich schneller „putzreif“ als im normalen Alltag und wenn man wegfährt. Also musste das zwischendurch erledigt werden. Den Abend ließen wir aber beim gemütlichen Grillen mit Freunden ausklingen. Die Kinder kennen sich aus dem Kindergarten und spielten schön miteinander, sodass wir auch hier etwas entspannen können.


Am nächsten Tag ging es nach Frankreich. Da die Grenzen von uns aus ja nur 1 Stunde und 40 Minuten entfernt ist und Freunde uns letztens den Käse von dort schmackhaft gemacht hatten, wollten wir mal das Nachbarland besuchen. Wir fuhren früh los um noch etwas von dem Wochenmarkt in Wissembourg mitzubekommen. Die Fahrt lief super. Die Mädchen lassen sich sehr gut mit Hörbüchern beschäftigen und die Jungs schliefen. Dort angekommen bummelten wir über den Wochenmarkt und kauften uns an den Ständen unser Mittagessen, welches wir auf einer hübschen Parkbank genossen. Wissembourg ist ein süßes kleines Städtchen mit wenigen aber feinen Sehenswürdigkeiten. Definitiv eine Reise wert, wenn man einen gemütlichen Ausflug machen möchte. Wir suchten einen Supermarkt auf und deckten uns mit Käse ein. Um auch den Kindern an dem Tag noch etwas bieten zu können, fuhren wir auf dem Rückweg an einem See vorbei. Dort konnten die Kinder auf der Wiese und dem Spielplatz toben und zum Abkühlen gings ins Wasser. Ein Ausflug von dem die Jungs nicht ganz so viel hatten aber sie haben es friedlich über sich ergehen lassen. Auch würde ich behaupten es gibt schlimmeres, als im Kinderwagen durch Frankreich geschoben zu werden und frisches Baguette in die Hand gedrückt zu bekommen. Am Abend fuhren wir wieder nach Hause.






Die nächsten beiden Tage verbrachten wir wieder Zuhause bzw. damit, den mitgebrachten Käse viel zu schnell zu essen, sodass es bald nochmal nach Frankreich geht. Sowas gutes!

Als nächstes stand ein Ausflug auf den Karlshof an. Ein großer Bauernhof in der Nähe, der seine Tore offen hat. Man kann dort hin, durch die Ställe laufen, auf Traktoren sitzen, im Heu spielen und frisch gezapfte Milch trinken. Wir waren dort mit den befreundeten Kindergarteneltern. Man könnte sagen „geteiltes Leid ist halbes Leid“ und zusammen die Kinder zu bespaßen macht es daher noch schöner. Aber ich muss sagen, wir alle genießen die Zeit zusammen und können nicht von Leid sprechen. Noch fehlen Kindergarten und Alltag nicht. Im Gegenteil. Allerdings lag ja auch noch etwas Zeit vor uns. Mal sehen.


Den darauffolgenden Tag vertrieben wir uns die Zeit an einem nahe gelegenen Möbelhaus, welches im Prospekt mit Ferienprogramm geworben hatten. Es gab Cocktails (auch alkoholfrei für die Kinder) für 1 Euro, eine Strandbar mit Sand, eine Riesenrutsche, Trampoline, Hüpfburgen und die gewohnten Karussells dort, die man kostenlos fahren darf.


Auf den Ausflug am nächsten Tag freute ich mich besonders. Es sollte in Hessens größtes Maislabyrinth bei Lich gehen. Eine Stunde Fahrt und die hatte mich erstmal wieder etwas in meiner Euphorie gebremst. Irgendwie war die Strecke eher anstrengend als erholsam. Normalerweise nutzen wir die Ruhe beim Autofahren gerne für uns, unterhalten uns, während die Kinder hinten schlafen oder ihr Hörbuch hören. Aber durch diverse Baustellen und Autobahnwechsel war das irgendwie nicht so gemütlich wie sonst. Aber wir wurden entschädigt. Das Maislabyrinth war einfach super. Die Große suchte schon sehr gut nach dem Weg zurück und beide spielten verstecken in den hohen Pflanzen. Vor dem Labyrinth konnte man sich auch super die Zeit vertreiben. Es gab viele tolle Spielmöglichkeiten, die für die Kinder neu waren. Ein Bad in Maiskörnern zum Beispiel oder große Wassermatten zum darauf rumhüpfen oder kriechen. Die waren auch besonders spannend für unsere Jungs. So hatten dort alle ihren Spaß und der Weg zurück war auch etwas entspannter. Das Maislabyrinth dort findet alle zwei Jahre statt und wir werden sicher wieder hinfahren.





Am nächsten Tag ging es in die Lochmühle. Nur 40 Minuten Fahrt und so ein toller Park. Das war da nicht schon früher waren, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Ein toller Freizeitpark für Kleinkinder, den wir sicher noch öfter besuchen werden, solange die Kinder im Kleinkindalter sind. Viele Fahrgeschäfte für die Kleinen aber auch tolle Grillstellen, die wir das nächste Mal nutzen wollen. Und tolle Tiergehege um Tiere anzuschauen, zu streicheln und zu füttern. An den Tieren konnten sich die Jungs auch schon freuen, genauso haben wir sie in die Bimmelbahnen mitgenommen, das fanden sie toll. Lediglich der heftige Regenschauer zwischendurch störte etwas. Wir überlegten kurz, ob wir abbrechen sollten, waren aber dann doch froh, dass wir geblieben sind. Es klarte wieder auf. Die Mädchen fuhren in dem Park sogar mit der Achterbahn. Neben Papa natürlich. Die Kleine war sofort Feuer und Flamme. Typisch für sie. Unsere Große brauchte eine Runde, dann fand sie es auch super. An dem Abend waren die Kinder besonders müde und schliefen im Auto gleich ein.




Die nächsten Tage verbrachten wir dann wieder etwas mehr Zeit zuhause. Mein Bruder und seine Frau kamen zum Grillen und wir starteten mit den ersten Geburstagsvorbereitungen. Tütchen für die kleinen Geburtstagsgäste wurden beklebt und eine Krone für die Schwester gebastelt. Die Vorfreude stieg, sie wurde immer aufgeregter und das machte die Abende etwas anstrengend. Sie konnte schwer einschlafen und war auch so sehr schnell hysterisch. Alles normal denke ich. Am Sonntag vor ihrem Geburtstag ging sie zum ersten Mal alleine zu einer Freundin zum Spielen. Sonst war bisher immer einer von uns dabei. Sie war ganz stolz und fand das ganz toll. Wir fanden es auch super, auch wenn es uns wieder mal vor Augen geführt hat, was der bevorstehende Geburtstag wirklich bedeutete.


Über ihren Geburtstag fuhren wir in den Playmobilpark. Wir fuhren am Dienstag los und trafen uns in dem Ferienhaus mit meinen Eltern, die mit von der Partie waren. Wir verbrachten den Nachmittag dort mit einem Spielplatzbesuch, einem gemütlichen Abendessen und am Abend bereitete ich den Geburtstagskuchen vor. Am Morgen gab es dann ein schönes Geburtstagsfrühstück und die ersten Geschenke. Mit einer stolzen Vierjährigen machten wir uns dann auf ins Playmobilland. Leider war der Tag sehr verregnet. Es gibt dort aber eine riesige Indoor Spielfläche, die wir ausgiebig genutzt haben und in den Regenpausen haben wir es dann doch geschafft, auch den Park draußen zu erkunden. Es konnten Pferde und Einhörner gestriegelt werden, wir waren Boot fahren, im Playmobilgefängnis und auf einem großen, tollen Piratenschiff. Außerdem hat unsere Große die Ritterburg erobert und ist von außen hochgeklettert.  Auch diesen Ausflug werden wir auf jeden Fall wiederholen. Drinnen wird an Spielzeug für die Kinder nicht gespart und um die Kinder bei dem schlechten Wetter zu beschäftigen, wurde alles Mögliche an Programm geboten. Die Kinderdisco oder das Treffen mit einem Playmobilpiraten fanden die Mädchen besonders toll. Gegen Abend wurde es dann schlagartig leer und da wir erst zum Schlafengehen fahren wollten, konnten die Kinder die Spielsachen fast für sich nutzen. Die Jungs konnten wir dann auch in eine kleine Spielecke setzen und sie haben wunderbar mit dem Playmobil gespielt. Natürlich wird man am Ausgang durch eine Verkaufshalle geschleust. Das hatten wir aber einkalkuliert und die Kinder durften sich eine Kleinigkeit aussuchen. Wir fanden auch den Eintrittspreis fair, für das was geboten wurde. Unser Geburtstagskind kam umsonst rein und bekam zudem noch ein kleines Geschenk. Wir fuhren am Abend mit glücklichen und müden Kindern nach Hause.





Am darauffolgenden Tag ging es nochmal in den Luisenparkt auf eine Geburtstagsfeier. Die nächsten beiden Tage verbrachten wir dann nochmal bei dem Ferienprogramm des Möbelhauses, wo auch der Patenonkeln mit von der Partie war. Und wir starteten mit den nächsten Geburtstagsvorbereitungen. Am Sonntag sollte nämlich der Kindergeburtstag und die Feier mit der Familie stattfinden. Wir backten zusammen Einhornkekse, bauten einen Kindertisch und planten die Schatzsuche.


Der Sonntag war dann ein voller Erfolg. Neun Kinder waren es mit unseren Mädchen zusammen. Es wurden Schätze gesucht und es gab Flaschendrehen zum Geschenke auspacken. Außerdem HotDogs und Eis und zwischendurch spielen im Garten. Die Familie bekam danach Kaffee und Kuchen. Unsere Große ist jetzt in einem Alter, in dem genau darauf geachtet wurde, dass auch jeder sein Geschenk abgegeben hatte. Sie werden doch anspruchsvoller, mussten wir feststellen. Sie konnte sich aber über ihren Geschenketisch wirklich nicht beschweren. Und das tat sie auch nicht. Das schöne an den vielen Geschenken ist, dass wir jetzt, eine Woche nach dem Geburtstag, jeden Tag damit beschäftigt sind, ein/zwei der Geschenke ganz bewusst auszupacken, anzuschauen und zu bespielen. Das hat auch den Start in den (Kindergarten)-alltag, der direkt nach der Feier wieder anstand, erleichtert.


Die drei Wochen waren sehr schön und intensiv. Ich hatte etwas Bedenken, dass ich Fernweh bekomme. So kennt man uns ja. Aber es kam kein Fernweh auf. Und ich kann auch nicht behaupten froh darüber zu sein, dass Kindergarten und Alltag wieder starten. Natürlich war es zeitweise auch anstrengend aber das ist es unter der Woche auch. Nur mit weniger schönen Unternehmungen. Mir hat die Tage eine Freundin gesagt, dass man ungefähr 18 Sommer mit den Kindern hat. Und die wollen wir nutzen!


Immer Zuhause bleiben wir aber nun auch nicht. Habe ich schon erzählt, dass ich zwei Langstreckenflüge gewonnen habe, die innerhalb eines Jahres eingelöst werden müssen? In diesem Sinne, bis bald!


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